Berlin. Die SPD will im Falle einer Regierungsübernahme das Betreuungsgeld abschaffen und einen Teil der dafür eingeplanten Mittel in den Bau neuer Kitas stecken. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück kündigte die Schaffung von 200.000 zusätzlichen Kitaplätzen an.

Die SPD will den Ausbau von Kindertagesstätten einem Zeitungsbericht zufolge nach einem Wahlsieg mit zwei Milliarden Euro fördern. Diese Summe solle von den 3,9 Milliarden Euro, die Schwarz-Gelb an Betreuungsgeld vorgesehen hat, umgewidmet werden, berichtete die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf ein SPD-Papier. Die SPD will das beschlossene Betreuungsgeld nach einem Wahlsieg abschaffen, weil sie es für familienpolitisch falsch hält. Das Betreuungsgeld soll an Eltern ausgezahlt werden, die ihre Kleinkinder zu Hause versorgen und daher nicht auf öffentlich gefördert Kitas zurückgreifen.

Steinbrück: "Investitionen in die Zukunft"

"Investitionen in die Kinderbetreuung sind Investitionen in die Zukunft", sagte SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück der Zeitung. "Deshalb wollen wir 200.000 zusätzliche Kita-Plätze schaffen anstatt - wie von der Regierung Merkel geplant - in den kommenden Jahren vier Milliarden Euro für das sogenannte Betreuungsgeld zu verplempern."

Die neuen Plätze sollen dem Bericht zufolge vor allem in Ballungsräumen entstehen. Allein für Nordhrein-Westfalen sind demnach über 43.000 geplant. Neben dem zahlenmäßigen Ausbau sollten zudem mehr Erzieher für weniger Kinder eingesetzt werden. Als einen nächsten Schritt kündigte Steinbrück an, die Kita-Gebühren stufenweise abzuschaffen. (rtr/afp)