Berlin. Der Staat kassiert bei Arbeitnehmern kräftig ab. Nach Zahlen des Steuerzahlerbundes bleibt vom Einkommen nicht einmal die Hälfte. Rein rechnerisch lohnt sich die Arbeit in diesem Jahr erst von Montag an. Allerdings gibt es Kritik an der Berechnungsmethode des Steuerzahlerbunds.
Erst von diesem Montag an arbeiten die Bundesbürger nach einer neuen Studie für dieses Jahr in die eigene Tasche. Nach Zahlen des Steuerzahlerbundes ging - rein rechnerisch - die bisherige Arbeitsleistung des Jahres 2013 komplett für Steuern und Sozialabgaben drauf. Demnach bleibt erst vom 8. Juli an von Lohn und Gehalt etwas übrig. Im Durchschnitt muss jeder Bundesbürger nach diesen Berechnungen 51,6 Prozent seines Verdienstes abführen.
Der Präsident des Steuerzahlerbundes, Reiner Holznagel, kritisierte, dass die von der schwarz-gelben Koalition zu Beginn ihrer Regierungszeit versprochene Entlastung "nicht geglückt" sei. "Uns bleibt weniger als die Hälfte von dem Geld, das wir verdienen", sagte Holznagel der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Im Großen und Ganzen ist die Belastung in Deutschland genau so hoch wie 2009."
Kritik an der Berechnungsmethode des Steuerzahlerbunds
Der Steuerzahlerbund ermittelt jedes Jahr einen solchen Stichtag. 2012 fiel er ebenfalls auf den 8. Juli. Weil das vergangene Jahr jedoch ein Schaltjahr war, arbeitete man effektiv einen Tag länger für die öffentlichen Kassen. Die höchste Belastung war nach Angaben des Steuerzahlerbundes in den Jahren 1999 (54,5 Prozent) und 2000 (54,7 Prozent).
An der Berechnungsmethode gibt es allerdings Kritik. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wies am Samstag darauf hin, dass der eigentliche Stichtag in diesem Jahr schon am 13. Juni und somit deutlich früher gewesen sei. (dpa)