Vilnius. . Litauen plant weiterhin, im Jahr 2015 den Euro einzuführen. Das Land wolle nicht das einzige im Baltikum ohne die Gemeinschaftswährung sein, begründet der litauische Finanzminister Rimantas Sadzius den geplanten Beitritt. Bei den Litauern hält sich die Vorfreude Umfragen zufolge in Grenzen.
Litauen will am 1. Januar 2015 der 19. Staat mit Euro-Währung werden. "Wir wollen nicht wegen der Begrüßungsfeier beitreten, sondern uns als Miteigentümer an der Arbeit beteiligen", sagte der litauische Finanzminister Rimantas Sadzius am Donnerstag vor Journalisten in Vilnius. Das Land erfülle schon jetzt die Kriterien für den Eurobeitritt: "Es geht uns aber nicht darum, magische Zahlen zu einem magischen Augenblick zu liefern. Wir wollen eine gesunde Wirtschaft haben."
Neben der bestehenden vertraglichen Verpflichtung zum Beitritt sei der Euro auch wichtig, damit das Land neben Lettland und Estland nicht das einzige im Baltikum ohne die Gemeinschaftswährung sei. "Wir würden hinsichtlich ausländischer Investitionen Gefahr laufen, diskriminiert zu werden."
Sadzius, der bis Jahresende den Vorsitz im EU-Finanzministerrat (Ecofin) führt, sagte, die Eurozone habe bewiesen, dass sie mit Krisen umzugehen in der Lage sei. Umfragen zufolge stehen derzeit nur 41 Prozent der Litauer dem Euro positiv gegenüber: "Wenn wir den Bürgern mehr Informationen geben, wird sich das ändern." Sadzius sagte, Litauen werde Ende dieses Jahres den Antrag auf Aufnahme in die Eurozone stellen. (dpa)