Genf. Im Kampf gegen Armut und Hunger sehen die Vereinten Nationen eine wichtige Etappe in Reichweite: Bis 2015 soll die Zahl der hungernden Menschen halbiert werden. Allerdings müsse für dieses so genannte Millenniums-Ziel die Sparpolitik bei Hilfszahlungen aufhören.
Die Vereinten Nationen haben größere Anstrengungen im Kampf gegen Armut und Hunger angemahnt. Das Ziel, die Zahl der hungernden Menschen bis 2015 im Vergleich zu 1990 zu halbieren, sei zwar in Reichweite, hieß es in einem am Montag in Genf veröffentlichten Bericht zu den sogenannten UN-Millenniums-Entwicklungszielen. Die derzeitigen Fortschritte seien aber nicht ausreichend, um diese Vorgabe zu erfüllen.
Dem Bericht zufolge sank der Anteil der unterernährten Menschen von 23,2 Prozent in den Jahren 1990 bis 1992 auf 14,9 Prozent in den Jahren 2010 bis 2012. Zudem gebe es 59 Millionen untergewichtige Kinder weniger als 1990. Jeder achte Mensch sei aber auch heute noch unterernährt und mehr als 100 Millionen Kinder unter fünf Jahren seien untergewichtig.
"Erfolgreichste Offensive gegen Armut"
Grundsätzlich seien bedeutende Fortschritte gemacht worden, um mehrere der Entwicklungsziele zu erreichen, erklärte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Es handele sich um die "erfolgreichste weltweite Offensive gegen Armut der Geschichte". Die im Jahr 2000 verkündeten Millenniums-Ziele sehen neben der Halbierung der Zahl der Hungernden und der Armen eine Absenkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel sowie einen Stopp der Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids vor.
Die Experten warnte davor, die Ziele durch sinkende Hilfszahlungen in Gefahr zu bringen. Hiervon seien vor allem die Entwicklungsländer betroffen. 2012 seien die Zuwendungen an die ärmsten Staaten um 13 Prozent auf etwa 26 Milliarden Dollar (20 Milliarden Euro) zurückgegangen. Insgesamt seien die Zahlungen um vier Prozent auf 126 Milliarden Dollar zurückgegangen. Die Vereinten Nationen riefen überdies dazu auf, für die Zeit nach 2015 ein "ehrgeiziges, aber realistisches" Programm aufzulegen. (afp)