Berlin. Anfang 2014 könnte der Beitragssatz für die Rentenversicherung weiter gesenkt werden. Die Rentenkassen sind durch die gute Beschäftigungslage offenbar so gut gefüllt, dass es Spielraum für eine weitere Senkung gibt. Die Höhe kann aber nach einem Medienbericht erst im Herbst festgelegt werden.

Bei der Rentenversicherung zeichnet sich Anfang 2014 die dritte Beitragsermäßigung in Folge ab. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sind die Rentenkassen wegen der guten Beschäftigungslage so gut gefüllt, dass es Spielräume für eine nennenswerte Senkung des Beitragssatzes gibt. Eine Ermäßigung ist immer dann angesagt, wenn die Rücklagen der Rentenversicherung 1,5 Monatsausgaben übersteigen.

Dies war zur zurückliegenden Jahreswende der Fall, so dass der Beitragssatz von 19,6 auf 18,9 Prozent des Bruttoeinkommens zurückgenommen wurde. Dies brachte bei einem Bruttoverdienst von 3000 Euro monatlich eine Entlastung von 10,50 Euro. 2011 lag der Satz noch bei 19,9 Prozent.

Bundesregierung rechnet wohl mit Beitragssenkung 2014

Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwoch) geht die Bundesregierung fest von einer Senkung des Rentenbeitrags im kommenden Jahr aus. Die Zeitung beruft sich dabei auf die Haushaltsvorlage von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Danach ergebe sich aus Vorausberechnungen zu den Rentenfinanzen eine weitere Beitragssenkung zum 1. Januar 2014. Die Höhe des Beitrags könne aber erst im Herbst festgelegt werden, wenn genauere Daten vorlägen.

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Die gute Konjunktur und der Beschäftigungsboom bescherten der Gesetzlichen Rentenversicherung im vergangenen Jahr das dickste Finanzpolster aller Zeiten. Zum Jahresende 2012 war die Rücklage auf 29,4 Milliarden Euro geklettert. Aktuell sind es nach dpa-Informationen noch 27,9 Milliarden Euro.

Der Rentenexperte und Fraktionsvize der FDP-Bundestagsfraktion, Heinrich Kolb, hält eine erneute Rentenbeitragssenkung für zwingend: "Wenn es Spielraum gibt, muss gesenkt werden", sagte er. Dies entlaste Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen - und sorge damit für mehr Beschäftigung. Den "Automatismus" für die Beitragssenkung zu ändern, lehnte Kolb ab. (dpa)