Seoul. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat einen Sondergesandten des Regimes nach China geschickt. Die genaue Aufgabe des Vizemarschalls Choe Ryong Hae bleibt unklar. Das Verhältnis der beiden Länder steht aufgrund der nordkoreanischen Raketentests unter Spannung.

Nordkorea hat am Mittwoch einen ranghohen Militärvertreter nach China geschickt. Der Leiter des Politbüros der Streitkräfte, Choe Ryong Hae, sei als Sondergesandter von Machthaber Kim Jong Un nach Peking geflogen, berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Nähere Einzelheiten zu seinen Plänen wurden zunächst nicht mitgeteilt.

Choe soll der höchste diplomatische Vertreter Nordkoreas in China seit dem Besuch des verstorbenen Ex-Machthabers King Jong Il vor zwei Jahren sein. Dessen Sohn und Amtsnachfolger reiste bislang noch nicht in das lange Zeit verbündete Land. Choe, der auch Mitglied der mächtigen Verteidigungskommission ist, gilt als Vertrauter des jungen Machthabers.

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Erst am Dienstag hatte Pjöngjang ein zwei Wochen zuvor entführtes chinesisches Boot mit 16 Fischern an Bord wieder freigegeben. Der Vorfall hatte die Beziehungen beider Staaten belastet. Die Lage in der Region - und insbesondere auf der koreanischen Halbinsel - ist seit Monaten angespannt. Das abgeschottete Nordkorea hatte Südkorea und den USA unter anderem mit Atomangriffen gedroht.

Zuletzt schien sich die Lage jedoch wieder leicht zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea in Position gebrachte Mittelstreckenraketen wieder ab. China ist traditionell ein wichtiger Verbündeter Nordkoreas. (AFP/dpa)