Jerusalem. Eine israelische Patrouille ist auf den Golan-Höhen von Syrien aus angeschossen worden. Das Fahrzeug sei beschädigt worden, Verletzte gebe es auf israelischer Seite keine. Die syrische Armee meldet, die israelischen Soldaten hätten die Waffenstillstandslinie überstritten. Israel dementiert das.
Die Spannungen im syrisch-israelischen Grenzgebiet nehmen zu und verstärken die Sorge vor einem Übergreifen des syrischen Bürgerkriegs auf die Nachbarländer. Erstmals erklärte die syrische Armeeführung am Dienstag, ihre Einheiten hätten ein israelisches Fahrzeug zerstört, das über die Waffenstillstandslinie auf den Golan-Höhen auf syrisches Staatsgebiet vorgedrungen sei. Eine Sprecherin der israelischen Armee dementierte diese Darstellung umgehend.
Sie bekräftigte die frühere Erklärung der Armee, wonach am frühen Morgen ein Militärfahrzeug auf israelischem Gebiet auf den Golan-Höhen aus Syrien unter Feuer genommen worden sei. Das Fahrzeug sei beschädigt worden, Verletzte habe es aber nicht gegeben.
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Die Soldaten hätten das Feuer erwidert. Die israelische Armee erklärte, sie verfolge die Entwicklung mit Sorge. Nach einem Bericht des Armeerundfunks wurde bereits den dritten Tag in Folge von Syrien aus auf die von Israel annektierten Golan-Höhen geschossen.
Golanhöhen sind strategisch wichtig
Ein Übergreifen des syrischen Bürgerkriegs auf die Nachbarländer gilt als eine der größten Sorge der Staatengemeinschaft. Israel hat sich das Recht vorbehalten, gegen Waffenlieferungen der syrischen oder iranischen Regierung an die radikale libanesische Hisbollah-Miliz militärisch vorzugehen. Hisbollah gilt als verlängerter Arm des Iran und kämpft vom Libanon aus gegen Israel. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat zuletzt am Sonntag erklärt, Israel sei auf alle Szenarien in Syrien vorbereitet.
Seit der Eskalation des Bürgerkrieges im Nachbarland waren in den vergangenen Monaten immer wieder Querschläger aus Gefechten zwischen Rebellen und syrischer Armee auf dem Golan eingeschlagen. Auch islamistische Rebellen hatten angekündigt, die Gebiete zurückerobern zu wollen und zur Untermauerung auf den nur dünn besiedelten Höhenzug gefeuert.
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Israel hatte die Golan-Höhen im Norden des Landes im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert und später seinem Staatsgebiet zugeschlagen. 1973 scheiterte Syrien im Jom-Kippur-Krieg mit der Rückeroberung. Die Golanhöhen sind heute ein wichtiger strategischer Vorposten zu Syrien und zudem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus. (rtr)