Hamburg. Für eine Untersuchung der Pädophilie-Vorwürfe gegen Parteimitglieder aus der Gründungszeit hat sich die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth ausgesprochen. Sie betonte zugleich, dass Gruppen, die sich für Pädophilie einsetzten, in der grünen Partei niemals mehrheitsfähig gewesen seien.
Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth hat sich für eine Untersuchung der Pädophilie-Vorwürfe gegen Parteimitglieder aus der Gründungszeit ausgesprochen. "Der Bundesvorstand begrüßt es, wenn unabhängige Wissenschaftler die Schriften und Aktivitäten bestimmter gesellschaftlicher Gruppen aus den Achtziger Jahren untersuchen", sagte Roth dem Internetportal "Spiegel Online".
Sie betonte zugleich, dass Gruppen, die sich für Pädophilie einsetzten, in der grünen Partei niemals mehrheitsfähig gewesen seien. "Ganz im Gegenteil: Zu keinem Zeitpunkt hat ein Gremium der grünen Bundespartei einen Beschluss gefasst, der die Entkriminalisierung von sexuellem Missbrauch von Kindern befürwortet hätte." Der Versuch, die Positionen Einzelner in der Vergangenheit zu einer laxen Haltung der Grünen gegenüber dem sexuellen Missbrauch von Kindern umzudeuten, sei unanständig, sagte Roth.
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Die Debatte hatte sich entzündet an früheren Äußerungen des grünen Europapolitikers Daniel Cohn-Bendit über Intimitäten mit Kindern. Deswegen hatte es kürzlich erhebliche Turbulenzen um die Auszeichnung Cohn-Bendits mit dem Theodor-Heuss-Preis gegeben. (dpa)