Brüssel/Luxemburg. Die Zahl der Arbeitslosen im Euroraum steigt von Monat zu Monat. Anfang 2008 lag die Quote noch bei 7,3 Prozent - mittlerweile sind es 12,1 Prozent. Vor allem die Menschen in Südeuropa leiden. 19,2 Millionen Menschen waren im März in den 17 Ländern mit Euro-Währung ohne einen Job.

Die Rezession hat die Arbeitslosigkeit in der Eurozone auf einen neuen Höchststand getrieben. 19,2 Millionen Menschen waren im März in den 17 Ländern mit der Euro-Währung ohne Job, teilte das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Das entspricht einer Quote von 12,1 Prozent - ein Anstieg um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat und 1,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Nach Ansicht der EU-Kommission beschädigen die steten Negativrekorde "das Vertrauen in die politischen und wirtschaftlichen Systeme in Europa". "Die EU und ihre Mitgliedsstaaten müssen alle verfügbaren Instrumente mobilisieren, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu nachhaltigem Wirtschaftswachstum zurückzukehren", forderte EU-Arbeitskommissar Laszlo Andor.

Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern ist enorm

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind enorm. Die Spannbreite zwischen Österreich mit 4,7 Prozent - das Land mit der niedrigsten Quote - und Griechenland mit 27,2 Prozent (im Januar) beträgt 22,5 Prozentpunkte.

Deutschland meldete nach Österreich mit 5,4 Prozent weiterhin eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten, gefolgt von Luxemburg mit 5,7 Prozent.

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Neben Griechenland ist die Lage am schlimmsten in Spanien (26,7 Prozent) und Portugal (17,5 Prozent). Diese Länder verzeichneten zudem mit die höchsten Anstiege der Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres. Im krisengebeutelten Griechenland kletterte die Quote um 5,7 Punkte zwischen Januar 2012 und Januar 2013. In Zypern stieg sie von März 2012 auf März 2013 um 3,5 Punkte auf 14,2 Prozent.

Besonders häufig haben junge Menschen keinen Job

Besonders häufig sind junge Menschen ohne Beschäftigung: Fast jeder Vierte (24 Prozent) unter 25 Jahren ist in der Eurozone arbeitslos. Das entspricht knapp 3,6 Millionen. Auch hier ist die Situation in den Krisenländern besonders düster. Dass die Quote bei jungen Menschen höher ausfällt als in der gesamten Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter, ist aber zum Teil den Rechenmethoden der Statistiker geschuldet.

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In der Europäischen Union insgesamt fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit weniger drastisch aus als in der Eurozone. In allen 27 EU-Staaten stieg die Quote innerhalb eines Jahres um 0,6 Punkte auf 10,9 Prozent, blieb aber stabil gegenüber Februar. 26,5 Millionen Männer und Frauen waren dort im März ohne Job.

Auch die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg veröffentlichte am Dienstag eine neue Arbeitslosenstatistik - allerdings für den Monat April. Demnach waren 3 Millionen Menschen ohne Arbeit, das entspricht einer Quote von 7,1 Prozent. Die Zahlen von Bundesagentur und Eurostat beruhen auf unterschiedlichen statistischen Verfahren. (dpa)