Köln. Russlands Präsident Wladimir Putin übt Kritik an der Beteiligung vermögender Bankkunden am Rettungspaket für Zypern. Die Anleger, so Putin, hätten schließlich kein geltendes Recht gebrochen. Dem Euro und der Bundesregierung hingegen spricht Putin sein grundlegendes Vertrauen aus.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Beteiligung vermögender Bankkunden in Zypern am Rettungspaket für das Land kritisiert. "Dass es zur Enteignung der Anleger kommt, der russischen Anleger in Zypern oder in anderen Staaten, ist ein Vertrauensverlust gegenüber dem Bankensystem der Eurozone", sagte Putin in einem ARD-Interview.

Die betroffenen Anleger hätten ja weder zyprische noch europäische Gesetze verletzt. "Und plötzlich hat man sie angezapft, ihre Einlagen, zu 60 Prozent. Ist das gerecht? Sie haben ja gegen nichts verstoßen", sagte Putin.

In grundlegenden Fragen "auf dem richtigen Weg"

Vor dem Hintergrund, dass Russland rund 40 Prozent seiner Devisenreserven in Euro angelegt hat, gab Putin zugleich eine Vertrauenserklärung für die europäische Gemeinschaftswährung ab.

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"Wir vertrauen dem Euro, wir vertrauen der Wirtschaftspolitik der europäischen Großmächte und der wirtschaftlichen Politik der Führung der Bundesrepublik Deutschland", hob der Präsident hervor. Zwar gebe es in vielen Fragen Meinungsverschiedenheiten. "Aber bezüglich grundlegender Fragen glauben wir, dass man dort richtig handelt, auf dem richtigen Wege ist", sagte Putin. (dapd)