Essen. . Bei allem gesellschaftlichen Wandel gibt es in Deutschland immer noch Gruppierungen, die Homosexualität für “therapierbar“ halten. Dass das gefährliche Folgen haben kann, ist seit Jahren bekannt. Gegen die Anbieter solch zweifelhafter Therapien planen die Grünen nun ein Gesetz. Und das ist gut so.

Ist Homosexualität eine „Entwicklungsstörung“, gleichgeschlechtliche Liebe eine „Krankheit“? Die Zeiten des berüchtigten Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches sind vorbei. Kaum jemand im Bundestag würde heute solche Fragen mit Ja beantworten – und die, die es doch gerne tun würden, verklausulieren ihre Meinung.

Denn der gesellschaftliche Grundstrom stützt die sexuelle Selbstbestimmung der Menschen. In Deutschland, in den liberalen Ländern Skandinaviens, auch in den vermeintlich prüden Vereinigten Staaten.

Grüne müssten mit ihrem Plan offene Türen einrennen

Das ist gut so, um es mit den Worten eines bekannten schwulen Landsvater zu sagen. Weil die Akzeptanz lesbischer und homosexueller Partnerschaften niemandem schadet, erst recht nicht den Heterosexuellen, und die Betroffenen schützt und ihnen nützt.

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Deshalb müssten die Grünen mit ihrem Gesetzesplan eigentlich offene Türen einrennen, wenn sie das Angebot der „Heilung“ von der Homosexualität, sollte es abhängigen Minderjährigen gemacht werden, verbieten wollen.

Das Bundesfamilienministerium hat schon 2008 klar gemacht, dass die Wissenschaft von absurden Heilversprechen nichts hält, sondern sie - im Gegenteil - als gesundheitsschädlich oder auch suizidfördernd einstuft.

Wer das so sieht, muss den nächsten Schritt tun. Nicht nur, weil der Staat gerade Kinder und Jugendliche vor weltanschaulichen Geisterfahrern zu schützen hat. Auch, weil Umerziehungskurse nicht in unsere Republik passen.