Düsseldorf. . Frauen in NRW sind nach einer Studie des DGB von Gleichberechtigung weit entfernt. Obwohl Mädchen den Jungen in der Schule oft voraus seien, würden sie später bei Gehalt und Karrierechancen benachteiligt.

Top bei Ausbildung und Schulabschlüssen – aber danach geht es bergab: Die weibliche Erfolgsgeschichte endet mit dem Eintritt in die Arbeitswelt. Frauen in NRW sind nach einer Studie des DGB von Gleichberechtigung weit entfernt. Obwohl Mädchen den Jungen in der Schule oft voraus seien, würden sie später bei Gehalt und Karrierechancen benachteiligt.

„Der Fortschritt in diesem Bereich ist eine Schnecke“, bilanziert Frauensekretärin Carmen Tietjen. Folgt man dem Bericht, der Daten seit dem Jahr 2000 ausgewertet hat, wählen Mädchen ihren Beruf oft „nach alten Rollenbildern“. Doch typische Frauenberufe in Erziehung, Pflege oder Dienstleistung seien zwar anstrengend, aber eher schlecht bezahlt.

Jede dritte Frau in NRW bezieht Niedriglohn

Nach wie vor wollen viele Mädchen Verkäuferin oder Friseurin werden, viele Jungen Kfz-Mechaniker. Schon in der Ausbildung betrage der Gehaltsunterschied monatlich 200 Euro. Das setze sich im Berufsleben fort. Während jede dritte Frau in NRW einen Niedriglohn beziehe, sei es bei den Männern jeder Siebte.

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Eine weitere Rolle spielen schlechtere Arbeitsverhältnisse, denen Frauen ausgesetzt seien. Die sehr viel höhere Teilzeitquote – 35 Prozent bei Frauen, 6 Prozent bei Männern – führe dazu, dass Frauen im Durchschnitt brutto 25 Prozent weniger verdienen. Als „Falle“ für Frauen erweisen sich laut DGB vor allem die 1,8 Millionen Mini-Jobs in NRW, weil sie kein Sprungbrett in den regulären Ar­beitsmarkt seien und sich so kaum Rentenansprüche aufbauen ließen. Das – laut DGB – „dicke Ende“: Ende 2011 erhielten Männer durchschnittlich 975 Euro Altersrente, Frauen dagegen nur 491 Euro.

Im Gegensatz zum DGB hatte kürzlich das arbeitgebernahe Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) vorgerechnet, Frauen würden bei Löhnen nicht diskriminiert.