Düsseldorf. . Die NRW-Landesverbände von CDU und SPD wollen mit prominenten Spitzenkandidaten in die Bundestagswahl gehen. Bundestagspräsident Norbert Lammert führt die CDU-, Kanzlerkandidat Peer Steinbrück die SPD-Liste. Die Parteigremien müssen die informell ausgehandelten Deals noch absegnen.

Mit prominenten Spitzenkandidaten wollen die NRW-Landesverbände von CDU und SPD in die Bundestagswahl gehen. Während Bundestagspräsident Norbert Lammert und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla die Landesreserveliste der Union anführen sollen, setzen die Sozialdemokraten auf Kanzlerkandidat Peer Steinbrück und SPD-Bundesschatzmeisterin Barbara Hendricks als Spitzenduo für Berlin.

Der Landesvorstand der NRW-CDU will am Montagabend eine Landesreserveliste beschließen, die am Wochenende von Generalsekretär Bodo Löttgen und den Bezirkschefs der Partei informell ausgehandelt wurde.

Ungewöhnliche Kampfabstimmung

Hinter Lammert und Pofalla werden laut dieser Vorlage Ingrid Fischbach, Generalsekretär Hermann Gröhe, Peter Hintze, Elisabeth Winkelmeier-Becker, Euro-Kritiker Wolfgang Bosbach, Staatssekretär Steffen Kampeter, Marie-Luise Dött und Oliver Wittke in den Top-Ten geführt. Der Gelsenkirchener Wittke hatte im vergangenen Jahr die Konsequenzen aus dem Debakel bei der Landtagswahl gezogen und war als NRW-Generalsekretär nicht wieder angetreten. Zurzeit sitzt er im Landtag, versucht aber in Berlin den politischen Neuanfang. Die Chancen dafür sind mit Listenplatz zehn realistisch.

Eine eher ungewöhnliche Kampfabstimmung gab es in der Runde der Bezirkschefs über Platz zwölf, den die Bundestagsabgeordnete Michaela Noll gegen die Hoffnungsträgerin Anja Karliczek aus dem Kreis Steinfurt behaupten konnte. Für Ärger sorgt die schlechte Platzierung des stellvertretenden Landesvorsitzenden Sven Volmering. Der ehemalige Chef der Jungen Union in NRW wurde mit dem wohl aussichtslosen Platz 26 bedacht. Welche Platzierung zum Einzug in den Bundestag berechtigt, hängt vom Gesamtergebnis und der Zahl der von der CDU gewonnenen Direktmandate ab.

Sicherer Wahlkreis

Die Landesreserveliste der SPD wurde dagegen bereits vom Landesvorstand einstimmig beschlossen. Hinter Steinbrück und Hendricks werden Will Brase, Petra Crone, Dietmar Nietan, Ingrid Arndt-Brauer, Udo Schiefner, Kerstin Griese, Achim Post und Ulla Schmidt auf die vorderen Positionen gesetzt. Das letzte Wort hat eine Landesdelegiertenversammlung am 16. März in Bielefeld. Viele bekannte und langgediente Bundestagsabgeordnete wurden erwartungsgemäß weit hinten platziert, da sie in einem für die SPD als sicher geltenden Wahlkreis kandidieren. Bei der vergangenen Bundestagswahl 2009 hat die NRW-Liste für die SPD bis Platz 13 „gezogen“.