Kabul. Der Oberbefehlshaber der australischen Streitkräfte, David Hurley, hat sich für die Tötung zweier afghanischer Kinder durch australische Soldaten entschuldigt. “Wir bedauern es sehr, dass die internationale Nato-Truppe Isaf für den nicht beabsichtigten Tod zweier afghanischer Jungen verantwortlich ist“, erklärte Hurley am Sonntag.

Soldaten der internationalen Schutztruppe in Afghanistan (Isaf) haben nach Nato-Angaben versehentlich zwei Jungen erschossen. Bei dem Vorfall in der Provinz Urusgan im Süden des Landes hätten die Soldaten die Kinder für Kämpfer der Aufständischen gehalten und das Feuer eröffnet, teilte der Isaf-Kommandeur, US-General Joseph Dunford, am Samstag mit.

In Urusgan sind australische Soldaten stationiert. Diese hatten zuvor von einem Vorfall in der Provinz berichtet, ohne Details zu nennen. Der Oberbefehlshaber der australischen Streitkräfte, David Hurley, drückte sein Bedauern aus. Es sei noch zu früh, um genau zu wissen, wie sich der Vorfall am Donnerstag abspielte. Die betreffenden Soldaten seien auf einem Routineeinsatz in Urusgan unterwegs gewesen.

Zivile Opfer sorgen für Spannungen

Zivile Opfer sind einer der Hauptgründe für die zunehmenden Spannungen zwischen dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und der internationalen Gemeinschaft. Nach der Tötung von zehn Zivilisten, darunter fünf Kinder und vier Frauen, bei einem Nato-Luftangriff Mitte Februar hatte Karsai den afghanischen Streitkräften untersagt, Unterstützung des Militärbündnisses aus der Luft anzufordern.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Isaf die taktische Direktive vorgegeben, auf Luftangriffe auf Aufständische in Wohngebieten zu verzichten. Diese Anweisung erging nach der Tötung von 18 Zivilisten in der Provinz Logar. Bis Ende kommenden Jahres wollen sich die meisten ausländischen Streitkräfte vom Hindukusch zurückgezogen haben. (afp/rtr)