Kabul. . Zum zweiten Mal in weniger als einer Woche hat ein Selbstmordkommando der Taliban in der afghanischen Hauptstadt Kabul zugeschlagen. Ziel des Angriffs am Montagmorgen war das Hauptquartier der Verkehrspolizei.

Ein Anschlag und mehrere sich anschließende Explosionen haben am Montagmorgen die afghanische Hauptstadt Kabul erschüttert. Laut einem örtlichen Polizisten rührte die erste Explosion im Westen der Hauptstadt von einem Autobombenanschlag her. Nach Angaben des Chefs der Kriminalpolizei, Mohammed Sahir, griffen anschließend bis zu vier „Terroristen“ das Gebäude der Verkehrspolizei an.

In der Nähe der Grenzpolizei stieg eine dichte Rauchsäule auf, berichteten Anwohner. Es seien auch Schusswechsel zu hören gewesen. Die zum Parlament führende Straße sei abgeriegelt worden.

Zwei Angreifer erschossen

Nach Angaben Sahirs wurden zwei Angreifer am Eingang zum Sitz der Verkehrspolizei erschossen. Ein weiterer habe es in das Gebäude geschafft und dort um sich geschossen. Nach Angaben eines Augenzeugen brannte das oberste Stockwerk des Gebäudes.

Ein Sprecher der radikalislamischen Taliban bekannte sich zu den Angriffen. Eine Gruppe von Selbstmordattentätern habe mehrere Polizei- und Militäreinrichtungen sowie ein US-Trainingszentrum angegriffen, teilte er in einer SMS an die Nachrichtenagentur AFP mit. Es gebe eine hohe Anzahl an Opfern.

Anschlag in der vergangenen Woche

Erst am Mittwoch vergangener Woche hatten sechs Selbstmordattentäter das Hauptquartier des afghanischen Geheimdienstes NDS in Kabul angegriffen. Dabei war ein Wachmann getötet worden, 30 Zivilisten wurden verletzt. Zu dem Anschlag hatten sich die radikalislamischen Taliban bekannt. Der NDS spielt eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Taliban. Nach Angaben der Internationalen Schutztruppe Isaf kommt es in Kabul zu weniger als einem Prozent aller landesweiten Angriffe Aufständischer. (afp/dpa)