Marktl am Inn. Der Geburtsort des Papstes will Benedikt XVI. gebührend verabschieden. Am Donnerstag sollen in Marktl am Inn mehrere Fahnen zu Ehren Benedikts wehen. Am Sonntag soll ein großes Bürgerfest folgen. Bayerische Bistümer planen derweil Gottesdienste, um den scheidenden Papst zu würdigen.
Der Geburtsort des Papstes putzt sich für den Abschied von Benedikt XVI. heraus: In Marktl am Inn sollen am (morgigen) Donnerstag mehrere Fahnen zu Ehren des Pontifex wehen, wie der Geschäftsführer der Gemeinde, Josef Riedhofer, sagte. Eine große Aktion ist für diesen Tag zwar nicht geplant, am Sonntag werde es dann aber ein großes Bürgerfest geben. Dazu sollen die Häuser am Marktplatz mit Blumen und Fahnen geschmückt werden. Marktl will seinen berühmtesten Sohn gebührend aus seinem Amt verabschieden.
Geplant ist an diesem Tag unter anderem ein großer Festzug vom Papstgeburtshaus zur Pfarrkirche mit den Vereinen aus Marktl. Mit einem Gottesdienst in der Papsttaufkirche wollen die Bürger Benedikt XVI. feiern und ihm danken. Die Kirche soll dabei mit einer Bildergalerie zum Thema "Marktl und der Papst" geschmückt werden.
Persönliche Wünsche für den Papst
Am Tag des Rücktritts selbst, dem 28. Februar, wird es in dem oberbayerischen Ort dagegen eher ruhig zugehen. Ein Fest sei für diesen Tag noch nicht geplant, sagte Riedhofer. Um 20.00 Uhr, wenn der Rücktritt wirksam werde, würden die Glocken der Taufkirche läuten. Zudem sei für den letzten "Arbeitstag" Benedikts XVI. eine Sonderbriefaktion geplant: 2.000 Kuverts mit einem Bild des Papstes und mit einer Briefmarke, die den Papst zeigt, sollen als Andenken an den Rücktrittstag verkauft werden.
Zudem haben die Einwohner und Gäste Marktls bereits seit mehreren Tagen die Möglichkeit, dem Papst ihre persönlichen Wünsche für den Ruhestand zu übermitteln. In der Tourist-Info können sie sich in ein Buch eintragen, das Benedikt XVI. später überreicht werden soll.
Viele Gottesdienste zu Ehren Benedikts in Bayern
In der oberpfälzischen Gemeinde Pentling bei Regensburg, wo Joseph Ratzinger von 1970 bis 1977 lebte, gibt es dagegen keine besonderen Pläne zum Abgang des Papstes, wie dessen Erster Bürgermeister, Albert Rummel (CSU), sagte. Im früheren Wohnhaus des Papstes in Pentling wird sich am Donnerstagnachmittag indes der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer einfinden. Zusammen mit dem Trierer Kirchenrechtler Christoph Ohly will er dort über menschliche Aspekte des Lebens von Ratzinger sprechen.
In Regensburg ist nach Angaben der Diözese um 18.30 Uhr ein Pontifikalgottesdienst mit Bischof Voderholzer geplant. Auch in anderen bayerischen Bistümern wird es am Abend Gottesdienste zu Ehren Benedikts geben. Bambergs Erzbischof Ludwig Schick lädt in den Bamberger Dom, um den scheidenden Papst zu würdigen: "Danken wir ihm und erbitten wir ihm gesegnete Jahre auf Erden und den verdienten Lohn im Himmel", sagte Schick.
Im Münchner Liebfrauendom zelebriert Weihbischof Bernhard Haßlberger, im Freisinger Mariendom Domrektor Rainer Böck. Im Würzburger Kiliansdom wird Bischof Friedhelm Hofmann predigen: "Ich danke Papst Benedikt XVI. von ganzem Herzen für seinen aufopferungsvollen Leitungsdienst an der Weltkirche", erklärte er. (dapd)