Düsseldorf. Frauen mit wenig Geld sollen in NRW die Pille oder Spirale gratis bekommen können. Das will Landesfamilienministerin Schäfer erreichen. Auch die anderen Länder seien dafür – mit Ausnahme von Bayern, so Schäfer. Die Entscheidung liegt allerdings beim Bund, er ist für die Sozialgesetzgebung zuständig.

Nordrhein-Westfalens Familienministerin Ute Schäfer (SPD) will erreichen, dass Frauen mit geringem Einkommen verschriebene Verhütungsmittel kostenlos bekommen. Ein entsprechender Vorstoß finde breite Unterstützung bei ihren Ministerkollegen in den Bundesländern, teilte das Familienministerium am Dienstag in Düsseldorf mit. Darin wird die Bundesregierung gebeten zu prüfen, wie einkommensschwache Frauen kostenlos ärztlich verordnete Empfängnisverhütungsmittel bekommen können. Der Bund ist für die Sozialgesetzgebung zuständig.

Viele ungewollte Schwangerschaften und Abbrüche könnten vermieden werden, wenn alle Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln hätten, erklärte Schäfer. "Doch leider können sich Frauen mit geringem Einkommen die Pille oder Spirale oft nicht leisten." Die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) hatte bereits Anfang Dezember die Haltung ihrer Mitglieder zu dem Vorstoß erkundet. 15 Bundesländer stimmten dafür, lediglich Bayern war dagegen. Nach Vorstellung der Ministerrunde sollen etwa Bezieherinnen von Hartz IV und BAföG sowie Asylbewerberinnen kostenlose Verhütungsmittel bekommen können. (dpa)