Wiesbaden. . Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist seit 2004 in Deutschland rückläufig. Mehr als zwei Drittel der Abbrüche wurden mit der sogenannten Absaugmethode vorgenommen.
Im vergangenen Jahr haben weniger Frauen als 2010 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Mit 108.900 waren es 1,4 Prozent oder knapp 1.600 weniger als 2010, als noch 110.431 Abtreibungen registriert wurden, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche ist seit 2004 in Deutschland rückläufig.
Knapp drei Viertel der betroffenen Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 14 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. 40 Jahre und älter waren fast acht Prozent der Frauen, die sich zur Abtreibung entschlossen. Der Anteil der unter 18-Jährigen betrug vier Prozent. Hier ging die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 450 auf rund 4.000 zurück.
97 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche erfolgten nach der gesetzlich vorgeschriebenen Beratung. Demnach müssen sich die Frauen vor dem Eingriff bei einer anerkannten Stelle beraten lassen. In drei Prozent der Fälle waren die Schwangerschaftsabbrüche medizinisch oder kriminologisch begründet. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Abbrüche wurden mit der sogenannten Absaugmethode vorgenommen.
Ein Großteil der Eingriffe erfolgte ambulant, davon 80 Prozent in gynäkologischen Praxen und 18 Prozent in Krankenhäusern. Sechs Prozent der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.
Im vierten Quartal 2011 wurden rund 26.300 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, das waren rund 1,3 Prozent weniger als im vierten Quartal 2010. dapd