Wiesbaden. . Gute Nachricht trotz Finanzkrise: Deutschland hat einen größeren Überschuss erreicht als erwartet. Er lag bei 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Staat hat damit mehr eingenommen, als er im selben Zeitraum ausgegeben hat. Andere EU-Länder können davon nur träumen.
Der deutsche Staat hat mitten in der Euro-Schuldenkrise einen größeren Überschuss erzielt als zunächst erwartet. Der Überschuss lag bei 0,2 Prozent der Wirtschaftsleistung statt wie zunächst berechnet bei 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.
Der Fiskus profitierte von der robusten Konjunktur im Gesamtjahr und nahm unter dem Strich mehr ein, als er ausgab (rund 4,2 Milliarden Euro). Bund, Länder, Gemeinden und Sozialkassen erzielten damit unter dem Strich erstmals seit 2007 einen Überschuss. 2011 hatte Deutschland mit 0,8 Prozent gesamtstaatlichem Defizit abgeschlossen.
Deutsche Wirtschaft wuchs gegen den Trend
Bund und Länder verringerten den Angaben zufolge ihre Defizite im vergangenen Jahr kräftig. Bei Gemeinden und Sozialversicherung stiegen die Überschüsse. Die Sozialkassen kamen dank niedriger Arbeitslosigkeit auf ein sattes Plus von 17,0 Milliarden Euro. Während andere Euroländer unter Rezession und Sparprogrammen ächzen, ist Deutschland weit entfernt von der 3,0-Prozent-Defizitmarke, die der Maastricht-Vertrag höchstens erlaubt.
Die deutsche Wirtschaft war im vergangenen Jahr trotz der Euro-Schuldenkrise und der weltweiten Konjunkturabkühlung um 0,7 Prozent gewachsen. Zum Jahresende konnte sich allerdings auch Deutschland dem negativen Trend nicht mehr entziehen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 0,6 Prozent, wie die Statistiker am Freitag bestätigten. (dpa)