Lernen das nicht schon die Erstklässler: Dass man Äpfel nicht mit Birnen vergleichen soll? Und dass man Leuten nicht trauen kann, die behaupten, dass es egal ist, wie viele Nährstoffe das Obst enthält – Hauptsache es verkauft sich gut?
Beim Bildungsmonitor, dem Ländervergleich der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, interessiert sich niemand dafür, welchen Leistungsdruck und welche Deformationen des traditionellen Bildungsgedankens vorgezogene Einschulungen, verkürzte Schulzeiten, verschulte Studiengänge bedeuten – Hauptsache der Nachwuchs steht möglichst rasch und mit möglichst vielen Zertifikaten in der Hand vor dem nächstbesten Personalchef.
Die zentrale Frage der jetzt vorgelegten Studie – Was bringt das Bildungssystem für das wirtschaftliche Wachstum? – ist völlig veraltet. Die Fragen müssten vielmehr lauten: Wie bilden wir Menschen aus, die damit klarkommen, dass die Zeiten des Wachstums eines Tages vorbei sein werden? Und: Wie rekrutiert man an Selle gehetzter Karrieristen junge Menschen, die Zeit hatten, so erwachsen zu werden, wie sie es angesichts der multimorbiden Weltlage sein müssen?