Berlin. Die Gruppe der Unterstützer des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) ist womöglich größer als bislang angenommen. Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, rechnet mit weiteren Anklageerhebungen. Bis zu zwölf Personen könnten nach aktuellem Stand vor Gericht stehen.
Der Chef des Bundeskriminalamts, Jörg Ziercke, rechnet mit weiteren Anklagen gegen Rechtsextreme aus dem Umfeld der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). "Letztlich könnten nach derzeitigem Stand bis zu zwölf weitere Menschen als mutmaßliche Helfer und Unterstützer vor Gericht stehen", sagte Ziercke der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag.
Er äußerte sich zugleich überzeugt, dass es zu einer Verurteilung des NSU-Mitglieds Beate Zschäpe kommen werde. "Ich halte die Beweislage für ausreichend", sagte der BKA-Chef.
Zschäpe muss sich unter anderem wegen Beihilfe zu zehn Morden verantworten, die der NSU zur Last gelegt werden. Zudem sind bisher vier mutmaßliche Helfer der Terrorgruppe angeklagt.
Der Prozess gegen Zschäpe soll vor dem Oberlandesgericht München stattfinden. OLG-Präsident Karl Huber kündigte dafür im Magazin "Focus" strenge Sicherheitsvorkehrungen an, die derzeit vorbereitet würden. Der Prozess soll im Frühjahr beginnen. (afp/rtr)