Ulm. Trotz der Einleitung eines Verfahrens zur Überprüfung ihres Doktortitels hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) weiter absoluten Rückhalt in ihrem Kreisverband. Die 57-Jährige wurde in Ulm zum dritten Mal zur Bundestagskandidatin des CDU-Kreisverbandes Alb-Donau/Ulm gewählt.

Trotz des Verfahrens zur Aberkennung ihres Doktortitels hat ihr CDU-Kreisverband Bundesbildungsministerin Annette Schavan als seine Kandidatin für die Bundestagswahl aufgestellt. Bei der Nominierungsversammlung des Kreisverbands Alb-Donau/Ulm stimmten am Freitag 294 von 307 Teilnehmern für eine Kandidatur Schavans.

Zehn Teilnehmer hätten gegen eine Kandidatur der Ministerin gestimmt, drei hätten sich enthalten. Gegenkandidaten hatte es keine gegeben. Schavan sitzt seit 2005 für ihren Kreisverband im Bundestag.

Der Ministerin wird vorgeworfen, in ihrer Doktorarbeit zum Thema "Person und Gewissen" aus dem Jahr 1980 falsch zitiert und Quellen nicht genannt zu haben. Das zuständige Gremium der Universität Düsseldorf beschloss am Dienstagabend, ein formales Verfahren zur Aberkennung des Doktortitels einzuleiten.

Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass Schavan ihren Titel verliert. Die Prüfer könnten auch zu dem Schluss kommen, dass für einen Entzug keine ausreichenden Gründe vorliegen. Annette Schavan bestreitet die Plagiatsvorwürfe.(afp/dpa)