Algier. Beim Angriff auf einen Standort des Ölkonzerns BP in Algerien sind am Mittwoch offenbar mehrere Menschen getötet und verletzt sowie mehrere Geiseln genommen worden. Eine Islamistengruppe bekannte sich zu dem Angriff. Sie erklärte am Nachmittag, 41 westliche Geiseln in ihrer Gewalt zu haben.
Ein islamistisches Kommando hat am Mittwoch in Algerien einen Standort des Ölkonzerns BP angegriffen und mehrere Ausländer als Geiseln genommen. Die algerische Nachrichtenagentur APS meldete, bei dem Angriff seien zwei Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Einer der Angreifer erklärte, seine Gruppe komme aus dem Nachbarland Mali, wo Frankreichs Armee seit Ende vergangener Woche einen Militäreinsatz gegen Islamisten führt.
Bei der Geiselnahme auf dem Gasfeld im Osten Algeriens nahm die Islamistengruppe nach eigenen Angaben 41 westliche Ausländer gefangen. Bei den Geiseln handele es sich unter anderem um sieben US-Bürger sowie um Franzosen, Briten und Japaner, wurde ein Sprecher der Gruppe am Mittwoch auf den mauretanischen Nachrichtenwebsites Agence Nouakchott und Sahara Medias zitiert. Zuvor hatte die algerische Nachrichtenagentur APS gemeldet, dass ein islamistisches Kommando einen Standort des Ölkonzerns BP angegriffen und zwei Menschen getötet habe.
BP: "Sicherheitsvorfall" auf Gasfeld
BP erklärte am Nachmittag, dass sich offenbar immer noch bewaffnete Angreifer auf dem Gelände aufhielten. Es sei jedoch schwierig, den Kontakt dorthin aufzubauen.
Die algerische Nachrichtenagentur meldete, der Angriff sei am Morgen in der Region von Tiguentourine erfolgt, rund 40 Kilometer von der Stadt In Amenas entfernt. Es habe zwei Tote und sechs Verletzte gegeben, darunter zwei Ausländer. BP sprach in einer in London veröffentlichten Erklärung zunächst nur von einem "Sicherheitsvorfall" auf dem In Amenas Gasfeld im Osten des Landes nahe der Grenze zu Libyen.
Angreifer bekennt sich zum Terrornetzwerk El Kaida
Seit Ende vergangener Woche führt Frankreich im Nachbarland Mali einen Militäreinsatz gegen die den Norden des westafrikanischen Landes kontrollierenden Islamisten.
Ein Kämpfer, der nach eigenen Angaben an dem Entführungskommando beteiligt war, sagte, seine Gruppe komme aus Mali und gehöre zum Terrornetzwerk El Kaida. "Wir sind Mitglieder von El Kaida, und wir kamen aus dem Norden Malis", sagte der Kämpfer in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. "Wir gehören zu der Chaled Abul Abbas Brigade unter ihrem Anführer Mochtar Belmochtar." Belmochtar ist einer der bekanntesten Anführer des nordafrikanischen El Kaida-Ablegers AQMI.
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In Somalia erklärte die islamistische Shebab-Miliz, sie habe ihre französische Geisel zum Tode verurteilt. Die Miliz begründete ihr Urteil über den 2009 entführten Geheimdienstagenten Denis Allex, womöglich ein Deckname, unter anderem mit dem Militäreinsatz Frankreichs in Mali.
Ein Befreiungsversuch der französischen Armee hatte vergangene Woche in einem Blutbad geendet. Nach französischen Angaben wurden 17 Islamisten, ein französischer Soldat und wahrscheinlich auch die Geisel getötet. Die Islamisten beharren hingegen darauf, dass die Geisel noch am Leben ist. (afp)