Nürnberg. Der zuständige Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, Heinrich Alt, sieht bereits eine Trendwende: Die Zahl der Klagen gegen Hartz IV vor den Sozialgerichten ist 2012 weiter gesunken. Mehr als 90 Prozent der Menschen, die auf Hartz IV angewiesen seien, vertrauten der Entscheidung ihrer Jobcenter.
Die Zahl der Hartz-IV-Klagen ist 2012 bundesweit abermals um rund zehn Prozent zurückgegangen. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der Tageszeitung "Die Welt". Gegen Leistungsbescheide von Jobcentern, die gemeinsam von BA und Kommunen getragen werden, seien 2012 rund 120 000 Klagen eingereicht worden, sagte der zuständige BA-Vorstand Heinrich Alt dem Blatt. Die Zahl der Klagen gegen Bescheide der Jobcenter zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) war auch 2011 schon um rund zehn Prozent zurückgegangen.
"Aus meiner Sicht haben wir die Trendwende geschafft", sagte Alt. Mehr als 90 Prozent der Menschen, die derzeit auf Hartz IV angewiesen seien, vertrauten der Entscheidung ihrer Jobcenter, und das Vertrauen werde weiter wachsen. "Daran arbeiten wir intensiv", betonte Alt. "Wir investieren viel in die Ausbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter, wir versuchen unsere Formulare und Bescheide ständig zu verbessern und verständlicher zu formulieren und wir nehmen uns in den Jobcentern Zeit, Bescheide zu erklären."
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Klagerekord am Berliner Sozialgericht
Deutschlands größtes Sozialgericht in Berlin berichtete am Donnerstag von einem Klagerekord, 65 Prozent der Klagen entfielen auf Hartz IV. Alt sagte dazu: "Das zentrale Problem Berlins sind nicht die vielen Klagen, sondern die große Zahl der Hartz-IV-Empfänger." Jeder fünfte Berliner unter 65 Jahren lebt nach BA-Angaben von Hartz IV. (dpa)