Berlin. Der Berliner Piraten-Fraktionschef Christopher Lauer ärgert sich über seine Kollegen auf Bundesebene. Ihnen fehle nach seiner Ansicht derzeit der Mut, sich bei politischen Diskussionen einzubringen. Er fordert von den Piraten mehr Selbstbewusstsein und einen provokanten Wahlkampf.

Der Berliner Piraten-Fraktionschef Christopher Lauer ist unzufrieden mit der Arbeit der Bundesspitze seiner Partei. Der Bundesvorstand der Piraten schaffe es nicht, Positionen der Piraten in aktuelle Debatten einzubringen, kritisierte Lauer in der "Berliner Morgenpost" vom Mittwoch.

"Wir neutralisieren uns auf Bundesebene mit unserer eigenen Mittelmäßigkeit." Im Bund würden gerade viele Themen diskutiert, zu denen die Piraten eigentlich sprechfähig seien, "aber wir sind momentan nicht in der Lage, etwas daraus zu machen".

Nur vier Prozent bei aktuellen Umfragen

Nach zeitweisen Höhenflügen in den Umfragen erreichen die Piraten auf Bundesebene derzeit nur noch Werte um die vier Prozent. Dass die Piraten in Berlin immer noch eine Zustimmung um sieben Prozent hätten, führte Lauer in der "Berliner Morgenpost" auch auf die "Arbeit unserer Fraktion" zurück.

Er forderte seine Parteikollegen auf, wie vor zwei Jahren in Berlin mit einem "selbstbewussten und provokanten Wahlkampf" in die Bundestagswahl 2013 zu ziehen. Die Piraten waren 2011 überraschend mit 8,9 Prozent in das Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen. Insgesamt ist die Partei derzeit in vier Landtagen vertreten. (afp)