Düsseldorf. FDP-Chef Philipp Rösler gerät in seiner Partei immer mehr unter Druck. Nach einer Umfrage hätten 76 Prozent der FDP-Wähler lieber ihren Fraktionschef Rainer Brüderle an der Spitze der Liberalen. Trotz schlechter Umfragewerte macht der Koalitionspartner CSU der FDP aber Mut für das Wahljahr 2013.
Kurz vor dem FDP-Dreikönigstreffen in Stuttgart steht es nicht gut um das Ansehen von Parteichef Philipp Rösler. 76 Prozent der FDP-Wähler vertreten die Ansicht, Fraktionschef Rainer Brüderle sei als Parteichef besser geeignet, wie eine am Mittwoch veröffentlichten Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" zeigt. Nur acht Prozent sehen das nicht so.
Unter allen Bürger favorisieren 38 Prozent Brüderle gegenüber Rösler. 28 Prozent glaubten nicht, dass er es besser machen würde. 34 Prozent hatten keine Meinung.
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Bundesweit lag die FDP in Umfragen bei zuletzt vier Prozent
Bei dem Dreikönigstreffen muss Rösler die Basis für sich gewinnen. Am 20. Januar könnte sein Schicksal auch davon abhängen, ob seiner Partei bei der Wahl in Niedersachen der Wiedereinzug in den Landtag gelingt.
Nach Ansicht von Forsa-Chef Manfred Güllner ist die Aussagekraft von Landtagswahlen für den Bund allerdings begrenzt. Dem "Stern" sagte er, vor der Bundestagswahl 1994 sei die FDP bei fünf Landtagswahlen gescheitert. Dennoch habe sie im Bund dann 6,9 Prozent geholt.
Bundesweit lagen die Liberalen nach dem letzten "Stern"-RTL-Wahltrend bei vier Prozent. Für die Union wollten sich 41 Prozent der Wähler entscheiden.
Dobrindt sieht Potenzial bei der FDP
CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt macht dem Koalitionspartner FDP Mut für das Wahljahr 2013. Dobrindt zeigte sich am Mittwoch in einem Interview überzeugt davon, dass die FDP ihr Umfragetief überwinden kann. Er sagte: "Es gab in Deutschland immer Platz für eine liberale Partei."
Die FDP sei "sicher in der Lage, ihr Potenzial bis zu den Wahlen noch weiter auszuschöpfen". Dobrindt fügte mit Blick auf die Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung hinzu: "Die Bilanz stimmt." Die christlich-liberale Koalition habe "das Land vorangebracht". (dapd)