Berlin. NRW-FDP-Chef Christian Lindner will den Bundesvorsitzenden seiner Partei, Philipp Rösler, selbst dann nicht beerben, wenn dieser aus freien Stücken zurücktritt. Laut einem Medienbericht hat Lindner in einem vertraulichen Gespräch gesagt, das sei in der gegenwärtigen Situation nicht sinnvoll.

Der nordrhein-westfälische FDP-Vorsitzende Christian Lindner will nach "Spiegel"-Informationen nicht Parteichef Philipp Rösler nachfolgen, falls dieser sein Amt niederlegen muss. In einem vertraulichen Gespräch mit Bundestagsfraktionschef Rainer Brüderle habe er gesagt, es sei in der gegenwärtigen Situation nicht sinnvoll, die Bundespartei von Nordrhein-Westfalen aus zu führen, berichtet das Magazin.

In der FDP kursieren wegen der anhaltend schwachen Umfragewerte Überlegungen, ein Tandem aus Brüderle als Spitzenkandidat und Lindner als Parteichef könne die FDP in den Bundestagswahlkampf führen.

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Brüderle hat stets gesagt, er wolle nicht Vorsitzender werden. Es wird aber damit gerechnet, dass er es doch tut, falls ihn die Parteispitze darum bittet. Röslers Schicksal dürfte sich spätestens bei der niedersächsischen Landtagswahl am 20. Januar entscheiden.

FDP liegt in Umfragen unter fünf Prozent

In den Umfragen liegen die Freidemokraten in Bund und Land unter fünf Prozent. Bei vertraulichen Gesprächen sollen laut "Spiegel" FDP-Landesvorsitzende und -Präsidiumsmitglieder in den vergangenen Tagen die Devise ausgegeben haben, die Partei müsse bei der Niedersachsen-Wahl mindestens sieben Prozent holen, sonst sei eine Diskussion um Rösler nicht zu stoppen. (dpa)