Rom. Er hatte den Schritt angekündigt: Italiens Regierungschef Mario Monti hat seinen Rücktritt erklärt. Zuvor hatte das Parlament den Staatshaushalt für das kommende Jahr mit deutlicher Mehrheit gebilligt. Berlusconi zog eine angekündigte Rücknahme seiner Kandidatur am Donnerstag wieder zurück.

Der italienische Regierungschef Mario Monti hat offiziell seinen Rücktritt eingereicht. In einer Mitteilung seines Büros hieß es, Monti habe am Freitagabend dem Kabinett in einer letzten Sitzung seine "Absicht" mitgeteilt, dem Staatspräsidenten sein Rücktrittsgesuch zu übergeben. Kurz darauf begab sich Monti zum Quirinalspalast, dem Amtssitz von Präsident Giorgio Napolitano, wie Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten.

Zuvor hatte das Parlament in Rom den Staatshaushalt für das kommende Jahr mit deutlicher Mehrheit gebilligt und damit den Weg für Montis Rücktritt freigemacht. Die Abgeordnetenkammer stimmte mit 309 Stimmen für den Haushalt 2013, 55 Abgeordnete votierten dagegen bei fünf Enthaltungen. Der Senat hatte dem Sparbudget bereits am Donnerstag zugestimmt.

Monti hatte bereits angekündigt, direkt nach dem abschließenden Votum zurückzutreten, nachdem er die Unterstützung der Parlamentsmehrheit durch die Partei Volk der Freiheit (PdL) von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi verloren hatte. Es ist aber noch unsicher, wer bei der Parlamentswahl im Februar antritt.

Monti ist seit November 2011 an der Macht

Berlusconi zog eine angekündigte Rücknahme seiner Kandidatur am Donnerstag wieder zurück, Monti könnte Medienberichten zufolge als inoffizieller Spitzenkandidat eines neuen Zentrumsbündnisses antreten. Seine Erklärung zu seiner politischen Zukunft wurde auf einer Pressekonferenz am Sonntag erwartet, wie aus seinem Umfeld verlautete.

Monti hatte die Regierung inmitten der Finanzkrise im November 2011 von Berlusconi übernommen. Der parteilose ehemalige EU-Kommissar warnte zuletzt davor, seinen Reformkurs zurücknehmen zu wollen. Berlusconi hatte eine vollständige Änderung von Montis Politik gefordert, die zu "Rezession und Depression" führe. (afp)