Mailand. Monatelang hatte der skandalumwitterte Ex-Ministerpräsident geunkt, dass er wieder bei den Parlamentswahlen antreten wolle. Nun aber hat er seinen Verzicht erklärt - natürlich nur aus Liebe zu Italien. In seiner Partei ist derweil der Machtkampf um die Nachfolge entbannt.
Also doch: Monatelang hatte Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi immer wieder betont, dass er sich eine Rückkehr als Regierungschef in Rom vorstellen könnte - um sein Land zu rettem. Nun aber hat der wegen diverser Sexaffären und Bestechungsvorwürfe skandalumwitterte Milliardär offiziell auf eine Kandidatur bei den Parlamentswahlen im kommenden Jahr verzichtet. "Ich werde nicht für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren", erklärte Berlusconi. Dies tue er "aus Liebe zu Italien". Er habe zwar noch immer "ausreichend Muskeln und einen Kopf auf meinen Schultern", doch seine Rolle werde es sein die amtierenden Politiker zu beraten. Über die Spitzenkandidatur werde seine Partei Volk der Freiheit (PDL) im Dezember entscheiden, erklärte Berlusconi.
Berlusconi war im November 2011 im Zuge der Finanzkrise zurückgetreten. Er machte damit den Weg frei für die Technokratenregierung des früheren EU-Kommissars Mario Monti. Berlusconis Partei wurde zuletzt bei mehreren Kommunalwahlen von den Wählern hart abgestraft. Innerhalb der Partei gibt es zudem Machtkämpfe. Über eine Rückkehr des 76-jährigen Berlusconi war immer wieder spekuliert worden. Umfragen besagten, die PDL werde mit Berlusconi als Spitzenkandidat deutlich besser abschneiden als ohne ihn. (afp)