Nürnberg. . Die Bundesagentur für Arbeit warnt vor der Erhöhung des Hartz-IV-Satzes. Die Grünen hatten auf ihrem Parteitag am Wochenende einen um gut 50 Euro höheren Regelsatz gefordert. Laut einem Medienbericht schätzt die Bundesagentur die Kosten auf 7,4 Milliarden Euro pro Jahr.
Ein um 50 Euro erhöhter Hartz-IV-Satz könnte die Steuerzahler jährlich 7,4 Milliarden Euro zusätzlich kosten. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag unter Berufung auf eine Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, hätten bei einer Erhöhung zudem 460.000 Haushalte mit gut einer Million Menschen zusätzlich Anspruch auf Hartz IV. Die Grünen hatten auf ihrem Parteitag gefordert, den Regelsatz für Erwachsene von derzeit 374 Euro auf 420 Euro anzuheben.
BA-Vorstandsmitglied Heinrich Alt warnte in der "SZ" davor, dass ein höherer Hartz-IV-Bezug "schnell zum Vermittlungshemmnis" werden könne. Er sei sich sicher, dass die allermeisten Menschen in der Grundsicherung sich nicht ausschließlich "von einem ökonomischen Kalkül leiten lassen, arbeiten und ihre Lebenssituation verbessern" wollten. Trotzdem müssten die Regierenden darauf achten, "dass Arbeit weiter attraktiv bleibt".
SozialhilfeHartz-IV-Empfänger erhalten vom 1. Januar kommenden Jahres an 382 Euro. Die BA untersuchte laut "SZ", was für Folgen es haben würde, wenn es statt den künftig 382 Euro 50 oder 100 Euro mehr gibt. Demnach würde ein um 50 auf 432 Euro erhöhter Regelsatz plus der daraus zum Teil abgeleiteten zusätzlichen Leistungen für Kinder und hilfsbedürftige Angehörige zu Mehrausgaben von insgesamt 7,4 Milliarden Euro im Jahr führen. Bei einem Satz von 482 Euro wären es sogar 16,8 Milliarden Euro. (afp)