Berlin. Städte und Gemeinden fühlen sich mit der großen Zahl an Asylbewerbern vom Balkan überfordert. Der Städte- und Gemeindebund fordert deswegen die Wiedereinführung der Visapflicht für Flüchtlinge aus Rumänien und Bulgarien. Zudem sollen Asylanträge in Deutschland schneller bearbeitet werden.

Die Kommunen fordern einen Stopp des Asylbewerberstroms vom Balkan. "Die Städte und Gemeinden haben teilweise schon erste Schwierigkeiten, die notwendigen Unterkünfte bereitzustellen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes der "Passauer Neuen Presse". Auf dem Balkan werde "mit Flugblättern schon Werbung für die Einreise nach Deutschland betrieben, um hier zu überwintern".

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Im Oktober hätten in Deutschland 2.700 Menschen aus Serbien und 1.300 aus Mazedonien Asyl beantragt. Insgesamt seien im Oktober 9.950 Asylanträge gestellt worden. "Das waren 50 Prozent mehr als im September und 140 Prozent mehr als im Oktober 2011. Die Tendenz ist weiter steigend", sagte Landsberg. "Bei den Asylbewerbern aus dem Balkan handelt es sich aber fast ausschließlich um Personen, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verlassen." 90 Prozent von ihnen erhielten keine Anerkennung als Flüchtling. Notwendig sei die Wiederherstellung der Visapflicht und eine deutliche Beschleunigung der Asylverfahren. (dapd)