Düsseldorf. Das Defizit der 16 Bundesländer ist in den ersten neun Monaten des Jahres gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr wurden eine halbe Milliarde Euro weniger Schulden gemacht. Vor allem Sachsen macht Gewinn. Die Zahlen könnten die Diskussion über den Länderfinanzausgleich neu entfachen.
Das robuste Wirtschaftswachstum und gestiegene Steuereinnahmen haben die Finanznot der Länder gelindert. Das Defizit der 16 Bundesländer betrug in den ersten neun Monaten des Jahres 4,2 Milliarden Euro. Dies sind 3,7 Milliarden Euro weniger als vor einem Jahr, wie das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf eine Übersicht des Bundesfinanzministeriums berichtete.
Die Hälfte der Länder verbuchte demnach von Januar bis September sogar ein Plus. Sowohl in absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl stand der Freistaat Sachsen am besten da.
Die Zahlen könnten die Diskussion über den Länderfinanzausgleich neu entfachen
Finanzminister Georg Unland (CDU) nahm binnen neun Monaten gut 1,4 Milliarden Euro mehr ein, als er ausgab. Das entspricht einem Pro-Kopf-Überschuss von 349 Euro. Das zweitbeste Pro-Kopf-Ergebnis weist Mecklenburg-Vorpommern aus, auf Rang drei folgt Berlin. Vierter ist Thüringen, erst auf Platz fünf landet Bayern.
Die Zahlen könnten die Debatte über den Länderfinanzausgleich neu entfachen. Denn die vier Länder kassieren zwei Drittel der gesamten 7,3 Milliarden Euro, die im Rahmen des Ausgleichs umverteilt werden.
Vor allem Berlin steckte ohne dieses Geld tief in der Kreide. Auf der anderen Seite ist Bayern das einzige Geberland, das es den Zahlen zufolge in den ersten neun Monaten schaffte, über der Null-Linie zu bleiben. Die anderen Zahlerländer - Baden-Württemberg, Hamburg und Hessen - hätten tiefrote Zahlen geschrieben. (afp/dapd)