München. Der SPD-Landeschef Florian Pronold verlangt nach der Affäre um die versuchte politische Einflussnahme von CSU-Chef Horst Seehofer und seinem Generalsekretär Alexander Dobrindt, dass die ihre Ämter in den Gremien des ZDF niederlegen.
CSU-Chef Horst Seehofer und sein Generalsekretär Alexander Dobrindt sollten sich nach Ansicht des bayerischen SPD-Landeschefs Florian Pronold wegen der Anruf-Affäre aus den ZDF-Gremien zurückziehen. Trotz des Rücktritts von CSU-Sprecher Hans Michael Strepp müsse die Angelegenheit in den zuständigen Gremien des ZDF besprochen werden, allerdings ohne Seehofer und Dobrindt, forderte Pronold am Freitag in München.
"Dobrindt sei als Mitglied des ZDF-Fernsehrates untragbar"
"Seehofer ist in der Sache befangen, schließlich hat er das ZDF bezichtigt, den Anruf seines Sprechers falsch wiedergegeben zu haben", sagte der SPD-Politiker. Seehofer müsse sein ZDF-Amt ruhen lassen, bis die "CSU-Zensuranrufe" restlos geklärt seien. Und Dobrindt sei als Mitglied des ZDF-Fernsehrates untragbar geworden, "weil er in der Affäre vertuscht statt aufgeklärt hat". Daher müsse Dobrindt als Mitglied des ZDF-Fernsehrats zurücktreten.
Strepp hatte am Sonntag in der "heute"-Redaktion des ZDF angerufen und dem Sender zufolge versucht, einen Bericht in der Hauptnachrichtensendung um 19.00 Uhr über den Landesparteitag der bayerischen SPD in Nürnberg und die Nominierung von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude zum SPD-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2013 zu verhindern. Strepp hat diese Darstellung bestritten. Dennoch bat er Seehofer am Donnerstag um seine Entlassung. (dapd)