Brüssel. Nur ein Klick und dem niederländischen Haren wäre ein Millionenschaden erspart geblieben. Die Rede ist von Partyeinladungen auf Facebook. Wer hier nicht alle Optionen richtig anklickt, lädt schnell die ganze Welt ein. Verbraucherschutzministerin Aigner fordert Facebook jetzt auf, das zu ändern.

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat Facebook aufgerufen, die Grundeinstellungen für die Ankündigung von Partys über das soziale Netzwerk zu ändern. Derzeit müsse jeder bei einer Einladung "aktiv wegklicken, dass es keine öffentliche Veranstaltung ist", sagte Aigner am Montag in Brüssel. "Man könnte es genauso gut umdrehen, dass es generell eine geschlossene Veranstaltung ist nur für Freunde."

Der Haken für eine öffentliche Veranstaltung solle dann gesetzt werden müssen, wenn dies auch wirklich gewollt sei. Aigner kritisierte, dass Facebook zu dieser Änderung nicht bereit sei. Die Ministerin reagierte auf Ereignisse in den Niederlanden vom Wochenende: Nachdem eine 16-Jährige ihre Geburtstagsparty auf Facebook versehentlich als öffentliche Feier angekündigt hatte, folgten zwischen 3000 und 5000 Jugendliche der Einladung in die nördliche Kleinstadt Haren. Es kam zu Randalen und Plünderungen, mehr als 30 Menschen wurden festgenommen und 29 weitere verletzt, darunter drei Polizisten.

Facebook-Party in Haren sorgte für Schaden in Millionenhöhe

"Abschaum ist in unserer Stadt Amok gelaufen", sagte Bürgermeister Rob Bats. Nach ersten Erkenntnissen habe eine gewaltbereite Gruppe das Chaos angeführt. Sie sei vorbereitet gewesen und habe bewusst die Konfrontation mit der Polizei gesucht. Die Zeitung "AD" berichtete, der Verband der Versicherer schätze den Schaden auf mehrere Millionen Euro. (afp/dapd)