Dorsten. .
Die drei ??? hatten die Telefonlawine, Hardts B-Jugend nutzt Facebook. 1000 Freunde werden beim Spiel des Jahres heute gegen Westfalenligist VfB Hüls zwar nicht zusammenkommen, aber an die 100 Zusagen von Freunden und Fans werden die Mannschaft hinter der Mannschaft bilden. Nur ein Beispiel dafür, wie Dorstens Jugendfußballer ihren Sport vermarkten.
Während sich Spitzenpartien im Jugendfußball früher nur per Mundpropaganda herumsprachen und Fußballinsidern ein Begriff waren, verbreiten sich Kenntnis und Interesse dank Internet und Facebook heute rasend schnell. Natürlich werden am Abend nicht hunderte Jugendliche die Storchsbaumstraße verwüsten, Großeinsatz der Polizei inklusive. Trotzdem ist dem haushohen Favoriten Hüls ein heißer Empfang gewiss, wenn ab 19 Uhr der Ball rollt. Daran glaubt auch Nico David. „Wir haben nichts zu verlieren und können jede Unterstützung wirklich gut gebrauchen. Dass per Facebook gleich so viele Zusagen zusammenkommen, habe ich nicht erwartet. Mal gucken, wie viele morgen wirklich da sind“, hofft der Spieler der Hardter B-Jugend auf volle Ränge. Er hat zusammen mit seinem Teamkollegen Luca Weinberg den Termin ins Netz gestellt, der innerhalb von fünf Tagen viel Zuspruch erhielt. „Wir haben schon im letzten Jahr so eine Veranstaltung erstellt und hatten wirklich große Resonanz. Die Aktion letzte Woche war aber eher spontan“, sagt der Schüler des Gymnasium Petrinums. Neben den Hardtern sind vor allem die Kicker vom BVH Dorsten Vorreiter in Sachen Facebook-Vermarktung, zu ihren Partien lassen sich dank des Internets auch mal an die 200 Leute mobilisieren. Zuschauerzahlen, von denen selbst hochklassige Seniorenteams manchmal nur träumen können. In Stimmung und größtenteils friedlicher Atmosphäre stehen die Jugendlichen den großen Kickern sowieso in nichts nach.
Aber nicht nur für einzelne Fußballpartien wird die Plattform rege genutzt. Mannschaften haben sich gleich ganze Seiten mit Bildern, Berichten und Informationen gebaut und präsentieren sich so professionell für ein großes Publikum. Bei Barkenbergs A-Jugend etwa lässt sportlicher Erfolg noch auf sich warten, dafür ist der Auftritt bei Facebook besser als der von Schermbecks Oberligamannschaft. Die haben nämlich noch gar keine eigenen Seite.