K-Frage geklärt? Steinbrück soll als Kandidat feststehen
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Berlin. Die SPD dementiert weiter. Aber laut einem Medienbericht soll die K-Frage der SPD entschieden sein. Angeblich tritt Peer Steinbrück als Kanzlerkandidat 2013 gegen Angela Merkel an. Er habe bessere Chancen als Sigmar Gabriel oder Frank-Walter Steinmeier. Die Kür soll noch vor Weihnachten stattfinden.
Die SPD zieht einem Medienbericht zufolge mit Peer Steinbrück an der Spitze in den Bundestagswahlkampf 2013. Darauf liefen die Gespräche zwischen Parteichef Sigmar Gabriel, Bundestagsfraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Ex-Finanzminister Steinbrück hinaus, meldete das Magazin "Cicero" in seiner Oktoberausgabe, deren Veröffentlichung auf Samstag vorgezogen wird, am Donnerstag vorab.
"Die Sache ist ausgemacht, offenbar länger schon. Steinbrück soll es machen", heißt es in dem vorab verbreiteten Text des neuen "Cicero"-Chefredakteurs Christoph Schwennicke.
Dies solle der SPD rechtzeitig vor der Niedersachsen-Wahl am 20. Januar 2013 einen Schub geben, um Ministerpräsident David McAllister (CDU) abzulösen und mit einem Erfolg ins Wahljahr zu starten. Die SPD setzt auf einen Wahlsieg für Rot-Grün, der ihrem erklärten Wunschbündnis auch im Bund für den Bundestagswahlkampf Rückenwind geben soll. Zudem solle dem CDU-Bundesparteitag Anfang Dezember in Hannover etwas entgegengesetzt werden.
Die SPD hat dem Bericht umgehend widersprochen. "Es gibt definitiv keinen neuen Stand in der K-Frage der SPD", erklärte Generalsekretärin Andrea Nahles am Freitag. "Daran ändern auch die verschiedensten Medienveröffentlichungen nichts." Auch Steinbrück erklärte in der Süddeutschen Zeitung (Samstagausgabe): "Nichts ist entschieden, das sind alles ungelegte Eier." Er fügte hinzu: "Mit mir hat niemand gesprochen."
Es war bereits mehrfach berichtet worden, die SPD werde ihre Kandidatenkür vorziehen. Stets wurde dies zurückgewiesen. Gabriel hatte erst am Wochenende bekräftigt: "Wir haben ja verabredet, dass wir die Frage der Kanzlerkandidatur Ende des Jahres, Anfang kommenden Jahres, spätestens nach der Landtagswahl in Niedersachsen klären."
Steinmeier lässt Kandidatur weiter offen
Steinbrück hatte sich in den Sommermonaten mit Auftritten zurückgehalten, verschafft sich nun aber wieder mehr Aufmerksamkeit. Zuletzt rief er am vorigen Wochenende beim Zukunftskongress der SPD-Fraktion in einer kämpferischen Rede seine Partei auf, mehr Selbstbewusstsein an den Tag zu legen. Am Montag kommt eine weitere Biografie über Steinbrück auf den Buchmarkt.
Vorgestellt wird sie vom schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki, der im August in einer TV-Sendung gesagt hatte: "Mit Peer Steinbrück als Kanzler könnte ich mir ein Ampelbündnis sofort vorstellen." Am Dienstag stellt Steinbrück in der Bundestagsfraktion dann sein Konzept zur Regulierung der Finanzmärkte vor.
Fraktionschef Steinmeier ließ am Donnerstagabend in einem seltenen TV-Auftritt in einer Talkshow weiter offen, ob er für seine Partei 2013 erneut als Kanzlerkandidat antreten will. "Die Entscheidung selbst werde ich allein treffen", sagte Steinmeier in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".
SPD will sich keinen Zeitplan aufzwingen lassen
Er bekräftigte, dass sich die SPD keinen Zeitplan für eine vorgezogene Kür des Kanzlerkandidaten aufzwingen lassen werde. "Wie wir das mit Blick auf das nächste Jahr entscheiden, werden wir Ihnen und der Öffentlichkeit in ein paar Monaten mitteilen", sagte Steinmeier.
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