Washington. . Der islamfeindliche Film “Innocence of Muslims“, der weltweit Proteste auslöste, wurde offenbar von koptischen Christen produziert. Ein Christ ägyptischer Herkunft soll den Film nachsynchronisiert haben. Der Film, von dem bisher nur ein Trailer existiert, zeigt Mohammed als Sexbestie und Kinderschänder.

Alan Roberts war in Hollywood nie eine große Nummer. In den 1970er und 1980er Jahren hat der Regisseur unterleibsbezogene Filme mit kleinem Budget gedreht, in deren Titeln unter anderem „Lady Chatterley“ vorkam. Seit wenigen Tagen ist der 65-Jährige unfreiwillig weltbekannt. Auf sein Kommando hörten die Schauspieler des Streifens "Innocence of Muslims" („Die Unschuld der Muslime“), der weit über die arabische Welt hinaus Proteste mit tödlichen Konsequenzen ausgelöst hat.

Wie das Fachmagazin „Hollywood Reporter“ berichtet, fühlt sich Roberts von jenem Mann getäuscht, der den Film produziert und das Geld, knapp fünf Millionen Dollar, besorgt hat: Nakoula Basseley Nakoula.

Nakoula soll "Innocence of Muslims" nachträglich mit islamfeindlichen Dialogen synchronisiert haben

Der 55-jährige Christ ägyptischer Herkunft, der sich hinter mehreren Tarn-Namen (Sam Bacile etc.) versteckt hatte, soll laut Roberts dafür gesorgt haben, dass die Dialoge des ursprünglich „Wüstenkrieger“ genannten Films nachträglich auf die durchweg Islam-feindliche Stoßrichtung synchronisiert wurden.

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Nakoula wurde am Wochenende von der Bundespolizei FBI verhört. Nicht wegen des Films an sich, von dem bisher nur ein 14-minütiger Trailer zu sehen ist, den der in Cerritos nahe Los Angeles lebende Nakoula ins Internet gestellt hat. Sondern weil der erklärte Islam-Hasser im Zuge einer Verurteilung wegen Bankbetrugs unter anderem dazu verurteilt worden war, bis 2015 keinen Computer und damit auch kein Internet zu benutzen.

Hetzfilm "Innocence of Muslims" zeigt Mohammed als Kinderschänder, Mörder oder Ex-Bestie

Ob der Verstoß gegen Bewährungsauflagen zu einer erneuten Verhaftung und Anklage führen wird, ist unklar. Nakoula ist nach Angaben der Polizei von Los Angeles an einen unbekannten Ort geflohen.

Ebendort soll sich auch der Mann aufhalten, der als geistiger Übervater der filmischen Islam-Verhöhnung gilt, die den Propheten Mohammed wahlweise als Kinderschänder, Mörder oder Sex-Bestie darstellt: Zakaria Botros Henein.

Zakaria Botros Henein stellte sein Leben in den Dienst der Anti-Islam-Propaganda

Der aus Ägypten stammende Prediger hat ausweislich seiner Biografie sein ganzes Leben in den Dienst der Anti-Islam-Propaganda gestellt. Er gehört zur Gruppe der koptischen Christen, war in Äygpten mehrfach inhaftiert, bevor er in den 1990er Jahren von der Regierung Hosni Mubaraks ins Exil geschickt wurde.

Henein, über dessen Wirken im Internet Hunderte Filme und Texte kursieren, zog sich dafür den Zorn der Regierungen von Ägypten, Iran und Saudi-Arabien zu und überwarf sich mit dem Papst der koptischen Christen – bis hin zum Ausschluss aus der Kirche. Die Terror-Organisation El Kaida soll nach Angaben christlicher Lobby-Verbände 60 Millionen Dollar Kopfgeld für seine Ermordung ausgelobt haben.