Erfurt. Im Umfeld der rechtsextremen Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe waren offenbar zahlreiche V-Leute eingesetzt. Laut einem Medienbericht von Dienstag war die Organisation Thüringer Heimatschutz “von Spitzeln durchsetzt“.

Die Nachrichtendienste von Bund und Ländern sind von etwa 40 V-Leuten und Spitzeln aus dem Thüringer Heimatschutz informiert worden. Dies ergibt sich laut einem Bericht der Zeitung "Thüringer Allgemeine" (Dienstagausgabe) aus internen Berechnungen der Untersuchungsausschüsse von Bundestag und Landtagen, die sich mit dem rechtsextremistischen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) beschäftigen.

Der Heimatschutz war in den 1990er Jahren das stärkte Neonazi-Netzwerk in Thüringen. Ihm gehörten nach Angaben der Zeitung bis zu rund 140 Mitglieder an, darunter auch die mutmaßlichen Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe. Für die Vize-Chefin des Thüringer Untersuchungsausschusses, Martina Renner, wurde der Heimatschutz offenkundig nicht nur nachrichtendienstlich beobachtet. "Die Organisation war von Spitzeln durchsetzt", sagte die Linke-Landtagsabgeordnete der Zeitung. (dapd)