Berlin. . Deutschland wird es offenbar nicht gelingen, die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsabschluss wie versprochen bis 2015 zu halbieren. Damit wird ein zentrales Ziel der Bildungspolitik verfehlt. Das geht aus einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hervor, die am Freitag veröffentlicht wurde.

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Von Von Alfons Winterseel

In Deutschland haben mehr als zwei Millionen junge Menschen keinen Berufsabschluss. Unter den 20- bis 34-Jährigen seien insgesamt 2,2 Millionen Menschen ohne Abschluss, wie aus einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht, über die die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag berichtete. Das sind demnach gut 15 Prozent dieser Altersgruppe. Diese Quote liege konstant hoch auf diesem Niveau.

Oftmals prekäre Arbeitsverhältnisse für junge Ungelernte

Die auf dem Bildungsgipfel im Jahr 2008 von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder versprochene Halbierung der Quote der jungen Menschen ohne Berufsabschluss "scheint somit ausgeschlossen", heißt es in der DGB-Studie. Auf dem Dresdner Bildungsgipfel hatten sich Bund und Länder auf das Ziel verständigt, die Zahl der Schulabbrecher und die Zahl junger Menschen ohne Berufsabschluss jeweils zu halbieren.

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Von den 2,2 Millionen jungen Menschen ohne Berufsabschluss haben der Studie zufolge 1,8 Millionen einen Schulabschluss. Insgesamt 65 Prozent der jungen Ausbildungslosen verfügten über einen Realschul- (20,6 Prozent) oder einen Hauptschulabschluss (45,2 Prozent). Ohne Berufsabschluss sind die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt schlecht. Von den 2,2 Millionen betroffenen jungen Menschen seien nur 1,2 Millionen erwerbstätig, hieß es in der Studie. Schafften es die jungen Ungelernten, Arbeit zu finden, handele es sich überdurchschnittlich oft um prekäre Beschäftigungsverhältnisse. (afp)