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Die mit 1500 täglichen Starts größte europäische Billigfluglinie Ryanair gerät wegen möglicher Sicherheitslücken ins Visier der Ermittler. Spaniens Verkehrsaufsicht untersucht, ob es in diesem Sommer fast zu Abstürzen gekommen ist, weil die Piloten aus Spargründen zu knapp getankt hatten.
Der Hintergrund: Am 26. Juli hat es auf dem Flughafen von Valencia in kurzen Abständen Notlandungen von drei Jets der Gesellschaft gegeben, nachdem die Kommandanten den Notruf „Mayday“ mit dem Zusatz gefunkt hatten, sie hätten kaum noch Treibstoff.
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Ryanair, die in Deutschland von den drei Flugplätzen Weeze am Niederrhein, Hahn bei Frankfurt und Bremen startet, erklärte sich bereit, mit den Ermittlern vollständig zu kooperieren. Dennoch erlitt das Unternehmen nach Bekanntwerden der Vorfälle Kursverluste an den Börsen. Fluggast-Vertrauen in die Sicherheit gilt bei Airlines als wichtige Erfolgsgrundlage.
"Drei Notlandungen deuten auf Fehler im System"
Die Sicherheitsdebatte ist aber schon da. Die deutsche Piloten-Vereinigung Cockpit erhebt Vorwürfe an die Adresse von Ryanair. Sprecher Jörg Handwerg sagte der WAZ, drei Notlandungen an einem Tag deuteten auf Fehler im System. Ryanair setze Piloten unter Druck, nicht zu viel zu tanken. Handwerg verweist unter anderem darauf, dass in Bodenstationen der Gesellschaft Listen mit Namen der Piloten und ihrem individuellen Kerosinverbrauch hängen würden. Wer unter den 20 sei, die am wenigsten gespart hätten, riskiere ein Mahnschreiben. Bei Ryanair war am Abend niemand zu erreichen, um zu dem Vorwurf Stellung zu nehmen.
Noch ist unklar, was in Valencia vorgefallen ist. Wie knapp zwei Dutzend anderer Flugzeuge waren die Boeing 737 der irischen Billig-Airline von Madrid nach Valencia umgeleitet worden, weil über der spanischen Hauptstadt schwere Gewitter niedergingen. Während die anderen Maschinen damit aber keine Probleme hatten, sagt Ryanair, ihre drei Jets hätten 50, 68 und 69 Minuten nach der geplanten Landezeit in Madrid noch über Valencia gekreist, als die Kerosinmengen an Bord das vorschriftsmäßige Minimum erreicht hätten. Alle drei seien jedoch schließlich mit ausreichendem Vorrat für 30 weitere Minuten Flugzeit oder 300 Meilen gelandet.
Ryanair-Chef wehrt sich gegen Vorwürfe der Treibstoff-Knauserei
Ryanair-Chef Michael O'Leary hat Vorwürfe zurückgewiesen, die jüngsten Notlandungen von Maschinen des irischen Billigfliegers seien auf Treibstoff-Knauserei zurückzuführen. Die Notlandungen seien ein "außergewöhnliches Ereignis" gewesen, sagte der Manager der "Financial Times Deutschland". "Jede der drei Maschinen hatte genug Treibstoff an Bord, dass es für 90 Minuten über der geplanten Landezeit reichte. Die Flugzeuge mussten jedoch rund eine Stunde nach der geplanten Landezeit in einer Warteschleife über Valencia kreisen. Das ist nicht normal." Ryanair betonte zudem, alle drei Maschinen seien normal und mit ausreichenden Kerosinvorräten gelandet. Der Vorrat habe den Sicherheitsvorschriften des Herstellers Boeing und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit entsprochen. (mit dapd)