Düsseldorf. Die mutmaßlichen Sauerland-Terroristen wollten offenbar den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan erzwingen. Das geht aus abgehörten Gesprächen hervor. Die Attentate sollten vor der Entscheidung des Bundestages über eine Verlängerung des ISAF-Mandats schlechte Stimmung machen.

Die mutmaßlichen Terroristen der islamistischen "Sauerland-Gruppe" wollten mit den von ihnen geplanten Anschlägen Druck für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan ausüben. Das geht aus abgehörten Gesprächen hervor, aus denen am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht (OLG) zitiert wurde. Die Attentate sollten vor der Entscheidung des Bundestages über eine Verlängerung des ISAF-Mandats Stimmung unter den Deutschen gegen einen weiteren Verbleib der deutschen Truppen in Afghanistan schüren.

Den Mitgliedern der «Sauerland-Gruppe» wird vorgeworfen, im Jahr 2007 Autobombenanschläge auf US-Einrichtungen in mehreren deutschen Großstädten geplant zu haben. Die Männer hatten sich zwölf Fässer mit der Chemikalie Wasserstoffperoxid beschafft und in einer Ferienwohnung im sauerländischen Medebach-Oberschledorn damit begonnen, daraus Sprengstoff herzustellen. Am 4. September 2007 wurden sie in der Ferienwohnung festgenommen. Das ISAF-Mandat für die Bundeswehr hatte der Bundestag im Oktober 2007 um ein weiteres Jahr verlängert. (ddp)

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