Osnabrück. Trotz seines skandalumwobenen Rücktritts als Bundespräsident soll Christian Wulff Ehrenbürger seiner Heimatstadt Osnabrück werden. das fordert die dortige CDU. Wenn die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen gegen Wulff einstelle, solle die Ehrenbürgerwürde in den städtischen Gremien beraten werden.

Die Osnabrücker CDU strebt es weiterhin an, dem früheren Bundespräsidenten Christian Wulff die Ehrenbürgerwürde zu verleihen. Das sagte Fritz Brickwedde, CDU-Fraktionschef in Wulffs Heimatstadt, nach der entsprechenden Rostocker Ehrung für den jetzigen Präsidenten Joachim Gauck der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Wenn die Staatsanwaltschaft Hannover das Verfahren einstelle und feststelle, dass die Vorwürfe gegen Wulff nicht zuträfen, würden die Gremien der Stadt den seit Monaten bestehenden Vorschlag der Ehrenbürgerschaft beraten. "Wulff hat unbestrittene Verdienste um Osnabrück. Sieht man nur die – und zwar unbefangen und mit zeitlichem Abstand –, wäre eine Verleihung eine Selbstverständlichkeit, die sich sehr anbieten würde", sagte Brickwedde.

Der Verkehrsverein Stadt und Land Osnabrück hatte Wulff für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde vorgeschlagen. Doch sowohl die interfraktionelle Runde mit allen Fraktionsvorsitzenden und Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) als auch der Verwaltungsausschuss der Stadt berieten bisher in der Sache nicht ein einziges Mal.(dapd)