Hannover. Christian Wulff hat einem Medienbericht zufolge in seiner Amtszeit als Bundespräsident ein Preisgeld von 10.000 Euro nicht gestiftet, sondern auf sein Privatkonto eingezahlt. Das widerspricht dem üblichen Verfahren bei solchen Preisverleihungen. Wulff hatte das Preisgeld bei der Auszeichnung mit dem Leo-Baeck-Preis vom Zentralrat der Juden erhalten.
Ungeachtet des üblichen Verfahrens hat Christian Wulff in seiner Amtszeit als Bundespräsident offenbar ein Preisgeld von 10.000 Euro nicht gestiftet, sondern auf sein Privatkonto eingezahlt. Die Staatsanwaltschaft Hannover stieß bei ihren Ermittlungen gegen Wulff auf das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, das er im Herbst 2011 bei der Auszeichnung mit dem Leo-Baeck-Preis vom Zentralrat der Juden erhalten hatte, wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" am Sonntag vorab berichtete.
Die Staatsanwaltschaft prüft nun, "ob aufgrund der Verwendung des Preisgeldes ein strafprozessualer Anfangsverdacht besteht", wie ein Sprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur dapd bestätigte. Zwar gibt es keine rechtlich verpflichtende Regelung für das Staatsoberhaupt, das Geld zu spenden. Minister hingegen sind dazu verpflichtet, diese anzuzeigen.
Auf Anfrage des "Spiegel" ließ Wulff ausrichten, er habe den Betrag an den Freundeskreis des Chaim Sheba Medical Center in Israel überwiesen. Die Anfrage, ob der Stifter des Leo-Baeck-Preises damit einverstanden sei, stellte sein Büro aber nach Informationen des Magazins erst am vergangenen Dienstag. (dapd)