Berlin. . Drei Jahre nach der Kunduz-Affäre wird Georg Klein zum General befördert. Grüne halten dies für ein „ein fatales Signal. Klein hatte am 4. September 2009 den Befehl zum Luftangriff auf zwei von Taliban gekaperte Tanklaster nahe Kundus in Afghanistan gegeben.
Drei Jahre nach der so genannten Kunduz-Affäre wird Bundeswehr-Oberst Georg Klein zum General befördert. Dies hat ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums bestätigt. SPD und Grüne kritisierten die Beförderung. Klein hatte am 4. September 2009 den Befehl zum Luftangriff auf zwei von Taliban gekaperte Tanklaster nahe Kundus in Afghanistan gegeben. Dabei waren nach offiziellen Angaben mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen; darunter viele Zivilisten. Mit dem Vorgang hatte sich auch ein Untersuchungsausschusses des Bundestages befasst.
Klein solle den Posten eines Abteilungsleiters im neuen Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr übernehmen und somit in den Rang eines Brigadegenerals aufrücken, sagte der Sprecher. Zuletzt war er Chef des Stabes und stellvertretender Leiter der für Personal zuständigen Stammdienststelle.
Bundeswehrverband begrüßt Beförderung
Der Bundeswehrverband begrüßte die Beförderung. Verbandschef Oberst Kirsch sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, die Ermittlungen seien schließlich „ohne die Feststellung eines Dienstvergehens“ eingestellt worden. SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold sagte dieser Zeitung, das Verteidigungsministerium habe den Angriff nicht aufgearbeitet. Hans-Christian Ströbele (Grüne) sprach von einem „fatalen Signal“ gegenüber der afghanischen Bevölkerung.
Im Zuge der Ermittlungen musste der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung zurücktreten, weil er lange zivile Opfer geleugnet hatte. Sein Nachfolger Theodor zu Guttenberg entließ zügig den Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, sowie Staatssekretär Peter Wichert mit der Begründung, sie hätten Informationen zurückgehalten. Diesen Vorwurf musste Guttenberg zurücknehmen.