Der Bamberger Erzbischof fordert von der Bundesregierung, Waffenlieferungen in Krisengebiete zu unterbinden. Eine Lieferung von 200 Leopard-Panzern in das Emirat sei sehr bedenklich.

Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hat mögliche Panzerverkäufe aus Deutschland nach Katar scharf kritisiert. Die Bundesregierung dürfe keine Waffenlieferungen in Krisenregionen zulassen, betonte Schick. "Es muss in jedem Fall verhindert werden, dass deutsche Waffen als Tötungsmaschinen missbraucht werden, indem sie für aggressive Kriegshandlungen oder gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden." Die laut Medienberichten geplante Lieferung von 200 Leopard-Panzern nach Katar sei daher sehr bedenklich, mahnte der Erzbischof.

Deutschland ist einer der größten Waffen-Exporteure

Erzbischof Schick warnt vor Panzerdeal mit Katar. (Foto: dapd)
Erzbischof Schick warnt vor Panzerdeal mit Katar. (Foto: dapd)

Die Vorstellung, dass mit deutschen Panzern in Krisenregionen Menschen getötet werden, sei auch angesichts der deutschen Vergangenheit nicht akzeptabel. Es müsse nachdenklich machen, dass Deutschland der fünftgrößte Waffen-Exporteur der Welt sei. Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Bischofskonferenz ist, macht sich für eine Regulierung des Waffenhandels auf UN-Ebene stark.

Lieferungen in Länder, die auf dem Weg zur Demokratie seien, seien besonders kritisch zu betrachten. In instabilen Regionen könne sich die Lage schnell ändern und die gelieferten Waffen könnten möglicherweise in falsche Hände geraten, warnte der Erzbischof.

Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" kann sich sowohl das Kanzleramt als auch das Bundeswirtschaftsministerium ein solches Geschäft mit dem Emirat vorstellen. Waffengeschäfte dieser Art müssen politisch abgesegnet werden. (dapd)