Passau/Berlin. Wenn es nach Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner geht, müssen Tierhalter künftig melden, wenn sie Tieren Antibiotika verabreichen. Das Ministerium geht laut dem Gesetzentwurf, aus dem die Passauer Neue Presse zitiert, davon aus, dass 100 Prozent aller Kälber mit Antibiotika behandelt werden.

Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will Antibiotika in der Tiermast offenbar den Kampf ansagen. Ziel sei es, "den sorgfältigen Einsatz und verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika zur Behandlung von erkrankten Tieren zu fördern und zu verbessern, um das Risiko der Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen zu begrenzen", heißt es in einem Entwurf zur Änderung des Arzneimittelgesetzes, wie die "Passauer Neue Presse" (Freitagausgabe) berichtet. Dazu seien unter anderem Meldepflichten für Tierhalter und gesetzliche Vorgaben zur Verminderung des Antibiotika-Einsatzes geplant.

Tierhalter müssen künftig melden, wenn sie Antibiotika verwenden. Auf Grundlage dieser Daten soll ein bundesweiter Durchschnittswert errechnet werden. Von den Betrieben werde dem Entwurf zufolge verlangt, "bei Überschreiten der Kennzahl unter Hinzuziehung eines Tierarztes zu prüfen, welche Gründe zu dieser Überschreitung geführt haben". Danach müssen die jeweiligen Tierhalter einen schriftlichen Plan zur Verringerung vorlegen, dessen Einhaltung von den Behörden überwacht wird, heißt es zur Begründung im Gesetzentwurf.

Das Ministerium geht laut Entwurf davon aus, dass aktuell 90 Prozent aller Mastgeflügel, etwa 50 Prozent aller Mastschweine und 100 Prozent der Mastkälber in Deutschland mit Antibiotika behandelt werden. (dapd)