Jakarta. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zu einem Besuch in Indonesien eingetroffen. Indonesien gilt nach ausgiebigen Reformen seit dem Rücktritt des autoritären Staatschefs Suharto als vergleichsweise stabil. Das aufstrebende Schwellenland gehört zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Deutschlands in der Region.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Dienstag zu einem Besuch in Indonesien eingetroffen. Für den Vormittag ist ein Treffen mit Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono anvisiert. Wirtschaftsthemen werden die Hauptrolle beim dem Gespräch spielen. Merkel wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, in der sowohl große Firmen als auch mittelständische Unternehmen vertreten sind. Rund 250 deutsche Firmen, darunter viele kleine und mittlere, sind bereits in Indonesien tätig.
Mit Wachstumsraten von über sechs Prozent in diesem und wohl auch im nächsten Jahr liegt Indonesien in der Spitzengruppe der weltweiten Wachstumstreiber. Es lässt damit Länder wie Deutschland, dessen Wachstum allenfalls eine Eins vor dem Komma trägt, weit zurück.
In Indonesien leben rund 200 Millionen Muslime
Das größte Inselreich der Welt mit einer Bevölkerung von rund 240 Millionen Menschen ist Partner im Kreis der G20-Gruppe der 20 führenden Schwellen- und Industrieländer. Indonesien beheimatet rund 200 Millionen Muslime, so viele wie kein anderes Land der Welt. Es eignet sich also auch ideal, um hier Zeichen für das friedliche Miteinander der Religionen zu setzen. Das will die Kanzlerin mit Besuchen der evangelische Immanuel-Kirche in Jakarta und mit der Istiqlal-Moschee tun.
Vor gut 15 Jahren war Merkel schon einmal in Indonesien - damals als Umweltministerin. Klimaschutz-Fragen dürften auch bei diesem Besuch ein wichtiges Thema werden. Merkel will das Tsunami-Frühwarnzentrum für den Indischen Ozean besuchen, das in Indonesiens Hauptstadt Jakarta angesiedelt ist. (afp/reuters)