Peking. . Menschenrechtsanwalt Mo Shaoping ist von Sicherheitskräften gehindert worden, an einem Empfang mit Bundeskanzlerin Angela Merkel teilzunehmen. Shaoping war von der deutschen Botschaft eingeladen worden.
Der chinesische Menschenrechtsanwalt Mo Shaoping ist nach eigenen Angaben von der Polizei an einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gehindert worden. Er sei zu einem Empfang in der deutschen Botschaft eingeladen worden, an dem am Donnerstag auch Merkel teilnehmen sollte, sagte Mo am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Polizei sei jedoch in sein Büro gekommen und habe seinen Aufbruch dorthin verhindert. Beamte seien ohne rechtliche Grundlage drei Stunden in dem Büro geblieben, sagte Mo.
Polizei verbot Teilnahme an Treffen
Er sei am Montag von der Botschaft eingeladen worden, um mit Merkel die Lage des Rechts und der Anwälte in China zu besprechen, sagte Mo. Der Anwalt hatte unter anderem den inhaftierte Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo und den Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng vertreten.
Seinen Angaben nach begründete die Polizei ihr Verbot, an dem Empfang teilzunehmen, mit Sorgen um die soziale Stabilität in China. Demnach war er bereits in der Vergangenheit wiederholt an Treffen mit ausländischen Politikern gehindert worden.
Treffen mit katholischem Bischof
Merkel befindet sich seit Donnerstag zu einem dreitägigen Besuch in China. Es ist ihre fünfte China-Reise als Kanzlerin. Nach Gesprächen mit Regierungschef Wen Jiabao und Staatspräsident Hu Jintao reiste sie am Freitag weiter in die südchinesische Wirtschaftsmetropole Kanton, wo sie nach Angaben deutscher Diplomaten den katholischen Bischof Gan Junqiu treffen will.
Eigenen Angaben zufolge sprach die Kanzlerin bei dem Treffen mit Hu auch die Situation der Menschenrechte in China an.(afp)