Berlin. . Denis Cuspert gilt als der radikalste salafistische Terrorverdächtige in Deutschland. Doch der Anführer des verbotenen Vereins Millatu Ibrahim ist verschwunden. Anfang Juni tauchte der 37-Jährige unter, seitdem läuft die Fahndung. Sicherheitskreise sind alarmiert.
Der radikalste salafistische Terrorverdächtige Deutschlands ist nach Recherchen der WAZ Mediengruppe spurlos verschwunden. Denis Cuspert, 37, tauchte bereits Anfang Juni unter. Seither wird bundesweit nach ihm gefahndet. Sicherheitskreise sind alarmiert. Cuspert ist Kopf des verbotenen Salafistenvereins Millatu Ibrahim. Unter den Decknamen Abou Maleeq und Abu Talha al-Almani droht er mit Terroranschlägen. Zuletzt hielt er sich in Solingen auf. Cuspert gilt als gewaltbereit und gefährlich. Kürzlich fanden Ermittler eine Sprengstoffweste, die er hergestellt haben soll.
Offiziell schweigen alle Stellen, die mit dem Fall befasst sind. Sicherheitskreise in Berlin bestätigten der WAZ Mediengruppe: „Denis Cuspert ist weg.“ Verfassungsschutz und Polizei sind düpiert. Cuspert war als Rapper Deso Dogg bekannt, ehe er zu einer islamistischen Heldenfigur wurde. Sein Markenzeichen: gesungene Terrorbotschaften, sogenannte Naschids. In den salafistischen Liedern bezeichnet er Deutschland als „Schlachtfeld“, huldigt Osama bin Laden und fordert Selbstmordanschläge. Der Verfassungsschutz spricht von „Hymnen, die den militanten Dschihad und den Märtyrertod verherrlichen“. Einige Songs sind indiziert.