Hamburg. Wegen Urkundenunterdrückung haben offenbar mehrere Rechtsanwälte Strafanzeige gegen Mitarbeiter des Bundesverfassungsschutzes eingereicht. Sie handelten einer Zeitung zufolge im Auftrag von Hinterbliebenen der NSU-Opfer. So soll ein Durchsuchungsbeschluss erreicht werden.
Mehrere Rechtsanwälte haben offenbar im Auftrag von Hinterbliebenen der NSU-Opfer bei der Karlsruher Bundesanwaltschaft Strafanzeige gegen Mitarbeiter des Bundesverfassungsschutzes eingereicht. Die Angehörigen des in Hamburg von der rechtsextremen Zwickauer Terrorzelle NSU erschossenen Gemüsehändlers Süleyman Tasköprü werfen den Verfassungsschützern Urkundenunterdrückung vor, wie das "Hamburger Abendblatt" (Donnerstagausgabe) berichtet.
Die Strafanzeige gegen namentlich unbekannte Mitarbeiter sei von der Hamburger Rechtsanwältin Gül Pinar und drei weiteren Rechtsanwälten an die Bundesanwaltschaft übermittelt worden. Erreicht werden soll damit laut Zeitungsbericht unter anderem ein Durchsuchungsbeschluss für die Räume des Bundesverfassungsschutzes. In der vergangenen Woche war öffentlich geworden, dass Verfassungsschutzmitarbeiter wichtige Aktenordner zum NSU-Komplex im November 2011 vernichtet hatten. (dapd)